Bad Feilnbach – Normalerweise wäre es ein Termin, dem die Mitglieder des Grama-Vereins Kematen mit ungetrübter Vorfreude begegnen: Am Samstag, 12. Juli, lädt der Verein ab 20 Uhr zur Laufstall-Party in den Weiler Hoiß bei Bad Feilnbach ein. Ein Abend, bei dem sicherlich nicht nur die Getränke literweise fließen werden, sondern dadurch auch zahlreiche Münzen und Geldscheine zwischen Besuchern und Barpersonal hin- und hergereicht werden. Und genau hier könnten unschöne Erinnerungen die Vorfreude trüben: Denn bei der vorerst letzten großen Party hatte ein bislang unbekannter Täter den Verein um Party-Einnahmen in Höhe von rund 25000 Euro gebracht.
Einnahmen in einem
BMW aufbewahrt
Eine rauschende Vorsilvesterparty hatte der Grama-Verein in der Nacht auf Dienstag, 31. Dezember 2024, in Kematen gefeiert. Um nach der Party gegen 3 Uhr in aller Ruhe aufräumen zu können, hatten die Vereinsverantwortlichen die Party-Einnahmen, die sich nach Angaben des Vereins auf zwischen 25000 und 30000 Euro belaufen hatten, in einem BMW zwischengelagert, der in einem eingezäunten Bereich an der Stoffel-Wiese geparkt worden war.
Geplant war, dass der Kassier des Vereins die kleinen, grauen Kunststoffboxen, in denen das Geld aufbewahrt worden war, nach den Aufräumarbeiten zur sicheren Verwahrung an sich nehmen würde.
Doch dazu kam es nicht mehr: Denn bislang unbekannte Täter schlugen unbemerkt die Heckscheibe des BMW ein und machten sich anschließend mit dem Großteil der Einnahmen aus dem Staub. Übrig geblieben waren letztlich nur ein paar Geldscheine, die rund um das Fahrzeug verstreut lagen, und die der oder die Täter wohl in der Eile verloren hatten.
Täter taucht in keiner Datenbank auf
Nachdem Hinweise aus der Bevölkerung zum möglichen Tathergang und zu etwaigen Tätern ausgeblieben waren, setzte die Polizei ihre ganze Hoffnung auf eine DNA-Spur, die die Ermittler an einer Stelle des Pkw, an die laut Polizei „nicht jeder hinkommt“, gefunden hatte. Doch auch diese Spur, die ein Sprecher der Polizeiinspektion Brannenburg (PI) am vergangenen Montag als „nach wie vor die heißeste“ bezeichnete, brachte die Ermittler letztlich bislang nicht weiter. „Sie wurde gesichert, sie ist auch verwertbar“, berichtet der Polizeisprecher, aber: „Sie kann bislang leider keiner Person beziehungsweise dem Täter zugeordnet werden.“ Der Grund dafür sei, dass die Person, die diese DNA-Spur hinterlassen habe, „bisher in keiner Datei auftaucht.“ Daher fällt es dem Polizeisprecher auch schwer, Angaben zu weiteren Ermittlungen zu machen oder eine Prognose zu einem etwaigen Ermittlungserfolg abzugeben. „Der Erfolg hängt davon ab, ob der Täter nochmals eine Spur hinterlässt und irgendwann in einer Datei gespeichert wird“, erklärt der PI-Sprecher. „Es kann aber natürlich auch sein, dass er sich nichts mehr zu Schulden kommen lässt und die Spur deshalb weiterhin niemandem zugeordnet werden kann.“
Stellt sich die Frage, ob der Grama-Verein für seine nächste große Veranstaltung, die Laufstall-Party am 12. Juli, besondere Vorkehrungen getroffen hat. Eine Frage, die zunächst offenbleiben muss. Denn mehrere Anfragen seitens des OVB beim Vereinsvorsitzenden blieben unbeantwortet.
Beim Bewerben der Laufstall-Party auf der SocialMedia-Plattform Instagram ging der Verein dennoch kurz auf den dreisten Diebstahl bei der Vorsilvesterparty ein und stellte klar: „Wir lassen uns von den vergangenen Vorkommnissen nicht unterkriegen.“