Kiefersfelden will Luftkurort bleiben

von Redaktion

Touristbüro setzt auf Wettbewerbsvorteile und positive Gutachten

Kiefersfelden – Einstimmig votierten die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung für den Antrag auf Verlängerung des Prädikats „Luftkurort“. Zuvor hatte Bürgermeister Hajo Gruber (UW) darauf hingewiesen, dass diese Auszeichnung regelmäßig überprüft werden muss und sie wichtig für den Ort und die Bewohner ist.

Die Verlängerung muss alle zehn Jahre durch die Gemeinde bei der Regierung von Oberbayern beantragt werden, erst dann kann im Ortsschild dieser Zusatz erscheinen. Nun war es wieder so weit und das für diese Aufgabe zuständige Touristbüro unter der Leitung von Nicole Bugl gab die entsprechenden Gutachten in Auftrag.

Wichtige Rolle
für den Tourismus

Die Anerkennung als Luftkurort ist unter anderem die Voraussetzung, um eine Kurtaxe erheben zu können und spielt in wirtschaftlicher und touristischer Hinsicht eine große Rolle. Es ist auch ein wichtiges Merkmal, um für Urlauber interessant zu sein, so die Tourismuschefin.

Auch die mediale Erwähnung des Prädikats ist für Erholungssuchende ein wichtiger Hinweis. Die Fachfrau sieht klare Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Gemeinden, Orten oder Städten, die dieses Prädikat nicht führen dürfen. Im Freistaat gibt es derzeit 318 anerkannte Luftkurorte. Einer davon ist Kiefersfelden und so soll es auch bleiben.

Als Erstes und vielleicht schon vorentscheidend stand die „Kurmedizinische Beurteilung des Klimas in Kiefersfelden“ auf der Agenda, für die Dr. Dr. Angela Schuh, Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Fachgebiet: Medizinische Klimatologie, Kurmedizin und Prävention, zuständig war. Deren ausführlicher Bericht endete mit dem womöglich schon entscheidenden Satz: „Insgesamt wird aus kurmedizinischer-wissenschaftlicher, medizinisch-klimatologischer Sicht die Bestätigung des Prädikats als Luftkurort befürwortet.“ Das Gutachten beinhaltet beispielsweise eine Übersicht über die örtlichen Ärzte oder Heilberufe, ein Wanderwegenetz mit ausführlicher Beschilderung sowie die Ausweisung gärtnerisch bewirtschafteter Parks als Zone der Ruhe und Kommunikation. Ein weiterer wichtiger Aspekt der sehr ausführlichen Stellungnahme zeigt auf, dass vor allem im westlichen Hinterland mit den beiden kleinen Seen, in den abgeschirmten Tälern und in den Wäldern sowie auf den Anhöhen und Bergen die Gäste kurörtliche Natur und Ruhe genießen können.

Damit ist aber noch nicht Schluss, denn es kommt für die erfolgreiche Antragstellung noch eine weitere Reihe von Gutachten, Stellungnahmen oder Bewertungen hinzu, wie ein mit dem Rosenheimer Wasserwirtschaftsamt abgestimmtes Gutachten des Landratsamtes über die regelgerechten Verhältnisse der Ortshygiene bei Wasser, Boden und Luft, was bereits beauftragt ist.

Hinzu kommen Klimaanalyse, Gutachten des Deutschen Wetterdienstes über die Luftqualität, Ausweisung von mindestens zwei Terrain-Kurwegen mit unterschiedlichen Belastungsstufen und ein Lageplan und Ortsprospekte mit Unterkunftsverzeichnis sowie Wanderkarte, was bereits alles schon in die Landeshauptstadt zur Prüfung geschickt wurde.

Regierung von
Oberbayern entscheidet

Aber erst nach Erhalt des Gutachtens vom Wasserwirtschaftsamt ist eine abschließende Bewertung bei der zuständigen Stelle der Regierung Oberbayerns möglich. „Alle bisherigen Beurteilungen und Bewertungen sind positiv ausgefallen“, weiß Nicole Bugl, „sodass wir guter Dinge sind, das gewünschte Zertifikat zu erhalten“.

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