Aschau – Zum Beitrag „Vorwürfe nach Kampenwand-Sonnwendfeuer“ im Lokalteil erreichte uns folgende Leserzuschrift:
„Jeder kann auf den Berg“ ist das Credo der Marketingleiterin der Kampenwandbahn. Was passiert denn, wenn in Zukunft pro Stunde statt 450 Personen 1530 Personen zum selben Event befördert werden? Es wird die Situation (Chaos) auf dem Berg trotz kürzerer Wartezeit erst recht verschärfen.
Dies zu verhindern wäre der Kern einer funktionierenden Besucherlenkung. Im Zeitalter der Digitalisierung und Nutzung von Apps, ist es nur eine Frage des Willens, der Kompetenz und der Einsicht, dass das Platzangebot auf der Kampenwand und die Parkplätze im Tal beschränkt sind und eine Kontingentierung der Massen unausweichlich ist. Auch mit einem Monster-Neubau der Kampenwandbahn, der auch noch wertvollen Schutzwald vernichtet, wird man die Probleme der zwei öffentlichen Events (Sonnenwende und Silvester) weder auf dem Berg, noch im Tal lösen.
Den größten Nutzen aber hätten die Inhaber eines Sonnenalmtickets, die an 79 Tagen nach Ende der privaten Veranstaltungen um 1.30 Uhr früh noch schneller vom Berg geholt werden könnten. Deshalb aber wichtige Lebensgrundlagen aller (Schutzwald etcetera) dem Vergnügen und der Gewinnmaximierung weniger zu opfern und mit zehn Millionen Euro Steuergelder zu fördern, widerspricht dem gesunden Menschenverstand, dem Ziel des sanften Tourismus und erst Recht dem Wesen einer Demokratie.
Wera Rall
Bernau am Chiemsee