Wie durch ein Wunder aus dem Beton gerettet

von Redaktion

Bernhard Huber feiert seinen 95. Geburtstag – Erinnerungen an ein bewegtes Leben

Pittenhart – Gefeiert wird bei der Zieselsberger Familie in Aindorf schon immer gern. Natürlich auch zum 95. Geburtstag von Familienoberhaupt Bernhard Huber. Geboren wurde er am 13. Juli 1930 als zweiter Sohn der Eheleute Anton und Lina Huber im niederbayerischen Thann und verbrachte die ersten fünf Jahre in Asenham bei Bad Birnbach. Der Vater war Lehrer, der öfter an verschiedene Schulen versetzt wurde. Und so kam es, dass er mit seinen Brüdern Anton, Rudi und Gottfried nach Pittenhart kam.

1936 begann für den rüstigen Jubilar mit der Einschulung in Pittenhart der Ernst des Lebens. Nach seiner Schulzeit ging es für den damals 15-Jährigen zu einem Bauern in Fremdling bei Pittenhart, wo er als Knecht einstand. Die Familie hat damals in dem ehemaligen Nimrichter Häusl gewohnt. Als 1959 in Pittenhart das Baugeschäft von Alois Neubauer aufgebaut wurde, war der „Huber Bernhard“ als Lastwagenfahrer bei den ersten Mitarbeitern dabei. Bis 1990 blieb er dem Baugeschäft treu, war für Chefs und Kollegen immer die gute Seele und anpackende Hand.

Mit einem tragischen Arbeitsunfall wurde 1990 sein Arbeitsleben beendet. Schwer verwundet wurde er damals aus den Trümmern einer eingestürzten Betondecke gerettet. Wie durch ein Wunder hat er überlebt. Seinen 60. Geburtstag musste er im Krankenhaus feiern. Nach drei Monaten Krankenhausaufenthalt und anschließender Reha kehrte er gesund wieder zu seiner Familie zurück und ging anschließend in den Ruhestand.

Aber wer den Bernhard kennt, der weiß, dass er ohne Arbeit nicht leben kann. Stundenweise hat er im Forst gearbeitet und ab 2001 hat man ihn im Pittenharter Wertstoffhof angetroffen, wo er für die Sortentrennung beim Bringen der Wertstoffe zuständig war.

Mit 71 Jahren verabschiedete sich Bernhard Huber dann ganz aus dem Arbeitsleben, wurde er ja auch zu Hause von seiner Frau Marianne immer mehr gebraucht, da es seiner Frau gesundheitlich nicht mehr so gut ging. Über 60 Jahre waren Bernhard und Marianne Huber verheiratet und haben eine überaus glückliche und harmonische Ehe geführt.

Kennengelernt haben sich die beiden 1958 auf einer Hochzeit in Pittenhart und im Februar 1960 läuteten für Marianne Zieselsberger aus Aindorf und Bernhard in Pittenhart die Hochzeitsglocken. „Saukalt war es und Schnee lag“, erinnert sich der Jubilar an seinen Hochzeitstag, dass sie von einem Onkel von Marianne getraut wurden und dass es zum Feiern nach Aindorf zum Wirt ging. Aindorf wurde auch nach der Hochzeit zur Heimat der Jungvermählten.

Zusammen mit den Schwiegereltern lebten Bernhard und seine Frau in dem kleinen Zieselsberger-Häusl in Aindorf, das öfters an- und umgebaut wurde, so schmunzelt Bernhard, denn die Familie wurde immer größer. Im Juni 1960 kam die erste Tochter Marianne auf die Welt und im Juli 1964 wurde mit der Geburt von Tochter Petra die Familie komplett. Inzwischen zählen Schwiegersohn Alois und Max, fünf Enkelkinder und acht Urenkel zur Familie. Ein trauriger Tag war der 9. Juni 2020, als Marianne verstarb und wegen der Corona-Bestimmungen keine richtige Beerdigung stattfinden konnte.

Damit sich der Vater Bernhard nicht so alleine fühlt, haben die Kinder für ihn einen kleinen Kater angeschafft. Der Bernhard hat mit Pauli den Alltag geteilt und ihn bestens versorgt, aber schon auch mal geschimpft. Inzwischen hat Sissy mit ihrem Nachwuchs den Platz von Pauli eingenommen. Sie sorgen für Abwechslung im Leben des tierlieben und geselligen Aindorfers. emk

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