Zum Bericht „Zu Fuß zur Schule“, (Lokalteil):
Die Aktion „Zu Fuß zur Schule“ vom 2. Juli ist grundsätzlich positiv zu bewerten! Schade nur, dass nicht alle Halfinger Kinder die gleichen Chancen haben, eine Blume zu gewinnen. Um das zu verstehen, muss man die Straßensituation Halfings kennen. Halfing wird in der Ortsmitte bei der Kirche von zwei Staatsstraßen in vier Teile, ich nenne sie Sektoren, zerteilt.
In Sektor I, begrenzt von der St2092 in Nord-/Südrichtung und der St2360 in Ost-/ Westrichtung, befinden sich beide Kindergärten und die Grundschule. Eltern in diesem Sektor können bereits ihre kleinsten Kinder gefahrlos alleine losschicken.
Bei den drei anderen Sektoren sieht die Gefahrenlage jedoch ganz anders aus! Ich wohne selbst in Sektor II unweit von einem der Kindergärten und der Schule. Genau wie bei den Sektoren III und IV muss hier auf dem Weg zur Schule mindestens eine Staatsstraße überquert werden, was gerade morgens bei Berufsverkehr sehr gefährlich ist. Unmöglich ein kleines Kind hier ohne elterliche Begleitung in die Schule gehen beziehungsweise fahren zu lassen. Weiter entfernt wohnende Familien bevorzugen das „Elterntaxi“.
In meiner Straße haben die vergangenen Jahre zwei Familien mit zusammen fünf kleinen Kindern nicht zuletzt aus diesem Grund Halfing verlassen. Ich erlebe seit Jahren wie meine Nachbarin mehrmals täglich mit einem oder mehreren ihrer vier Kinder Richtung Kindergarten oder Schule geht, um sie sicher über die vielbefahrene Chiemseestraße morgens hin- und mittags wieder heim zu geleiten – sicher nicht aus Langeweile, sondern aus berechtigter Sorge! Auch diese Familie verlässt Halfing Ende nächsten Jahres.
Danach wird unsere Straße völlig kinderfrei sein – nur noch ältere Menschen, Hunde und Katzen, die zum Glück nicht in die Schule müssen!
Bettina Seyerl
Halfing