Samerberg – Die Förderung der Jugendbeteiligung und Demokratiebildung stand jüngst im Mittelpunkt der Sitzung des Gemeinderats. Gemeinderätin Dr. Irene Schulze-Strein hatte einen Antrag eingebracht, der den Aufbau und die dauerhafte Finanzierung einer qualifiziert begleiteten offenen Jugendarbeit sowie die Einrichtung eines Jugendparlaments vorsah. Dabei soll wieder ein Jugendtreff eingerichtet werden, in dem die Jugendlichen durch ausgebildete pädagogische Fachkräfte die Möglichkeit haben, regelmäßige Angebote zur politischen Bildung und Lebensweltorientierung wahrzunehmen.
Dr. Irene Schulze-Strein betonte, dass eine gut begleitete Jugendarbeit ein zentraler Baustein zur Förderung von Demokratieverständnis und zur Prävention gegen Extremismus sei. „In Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und sinkender politischer Bildung ist es eine zentrale Aufgabe der Kommune, Jugendlichen Räume, Schutz und Begleitung zu bieten“, erklärte sie in ihrem Antrag. Die Finanzierung sollte über Fördermittel von Land, Bund und insbesondere aus der Paula-Schamberger-Stiftung sowie durch ein dauerhaftes Budget der Gemeinde erfolgen.
Außerdem fordert Dr. Irene Schulze-Strein den Aufbau eines Jugendparlaments als partizipatives Gremium der kommunalen Jugendbeteiligung. Ziel dabei sei die demokratische Mitbestimmung junger Menschen an Entscheidungen, die ihre Lebenswelt betreffen. Auch die politische Bildung soll dabei gestärkt und der Dialog zwischen den Generationen gefördert werden.
Der Antrag wurde mit elf zu drei Stimmen abgelehnt. Doch es gab einige Wortmeldungen und Diskussionsbedarf. Grundsätzlich habe Dr. Irene Schulze-Strein mit ihrem Vorschlag mitten ins Schwarze getroffen, allerdings investiere die Gemeinde Samerberg jährlich großzügig in die ehrenamtliche Jugendarbeit der Vereine am Samerberg, so Bürgermeister Georg Huber. Ob Feuerwehr, Imker, Bergwacht, Trachtenverein, Musikkapelle oder das sportliche Angebot des WSV, jeder könne sich das für ihn passende auswählen. Doch das eine solle das andere nicht ausstechen, so Huber.
Es gäbe einige Jugendliche, die sich in diesem breiten Angebot nicht wiederfinden können. Er hielt deshalb eine Bedarfsermittlung für sehr sinnvoll. Besonders im ländlichen Raum sei ein Bedarf an Jungendarbeit nötig.
Er gab dem Gemeinderat anschließend den Beschluss auf den Weg, dass der Gemeinderat in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendbeauftragen Christian Bauer und dem Kreisjugendamt Rosenheim den Dialog mit den Jugendlichen am Samerberg suche, mit dem Ziel, den Bedarf der öffentlichen Jugendarbeit zu klären. Danach soll eine geeignete Form erarbeitet werden können. Dieser Beschluss wurde anschließend mit elf zu drei Stimmen angenommen.dei