Halfing – Vor über sieben Jahren begann in Halfing das ISEK (Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept). Ein Teilaspekt war die Frage, was mit dem Areal Reismühle/Brunnerhaus geschehen soll und wie man die seit Jahren leerstehenden Immobilien wieder mit Leben füllen kann. Ein Ideenwettbewerb für Architekturstudenten des sechsten Semesters der TH Rosenheim lieferte erste Entwürfe.
„Mehr
als gelungen“
Ralph Imhof, Sachgebietsleiter für Städtebau und Bauordnung bei der Regierung von Oberbayern, zuständig für die östlichen Landkreise, die Stadt Rosenheim und die Landeshauptstadt München (im Bereich Städtebauförderung), befand bei der Preisverleihung, dass es doch erst einmal um die Fläche an sich gehe. Dennoch hatte sich Imhof zusammen mit seinem Kollegen Kurtzahn, Kreisbaumeister Rupert Seeholzer, Vanessa Dörges (ISEK), Städteplanerin und Inhaberin der „Städtebaumanufaktur“, sowie dem Vorstand des „Kommunalunternehmen Halfing Ortsprojekt“ (Pit Dörr, Stephan Mayer, Heinz Stöckl, Erste Bürgermeisterin Regina Braun und ihr Stellvertreter Konrad Aicher) sowie Prof. Dr. Michael Körner und Prof. Dipl-Ing. Martin Kühfuß von der TH Rosenheim Zeit genommen, die eingereichten Arbeiten der 22 Studenten der TH Rosenheim zu bewerten.
Halfings Rathauschefin bezeichnete die eingereichten Modelle, die aus unterschiedlichen Perspektiven Halfings Ortsmitte betrachteten und überplanten, als „mehr als gelungen“. Inwieweit diese tatsächlich in die Planungen einfließen, sei noch nicht abzusehen. „Sie sind aber auf jeden Fall gute Ideengeber“, betonte Braun.
Als Nächstes wird erwartet, dass sich die Förderstelle der Regierung von Oberbayern zeitnah dazu äußert, ob und in welcher Höhe das Vorhaben Reismühle/Brunnerhaus tatsächlich gefördert werden kann. Allmählich wird die Geduld der Gemeinde strapaziert, denn bereits 2019 wurde die Gemeinde in das Städtebauförderprogramm des Freistaates Bayern aufgenommen. Das Büro Schirmer Stadtplaner aus München zeichnete damals verantwortlich für die ISEK-Planung in Halfing. Im ISEK wird angeregt, „durch eine von der Gemeinde veranlasste, großzügige Wohnbebauung das Ortsbild zu verschönern und die Dorfmitte attraktiv zu gestalten.“ Die Gemeinde erwarb das vordere gut 2500 Quadratmeter große Areal Reismühle/Brunnerhaus.
Im Herbst 2022 sprach sich der Gemeinderat zunächst einstimmig für einen Abriss aus, ein Jahr später dann für die Gründung eines KUs. Auch bezüglich der Nutzung gab es im Vorfeld viele Vorstellungen und Ideen: acht bis zehn Wohnungen, eine Bankfiliale, ein Café, die Unterbringung der Gemeinde/Pfarrbücherei, ein Bürgersaal mit Nutzung als Vereinsübungsraum und für Theatervorstellungen, kleinteilige Vereinsräume sowie ein Bürgerhilfebüro.
Zwischenzeitlich wurde eine Machbarkeitsstudie gefördert, die nicht mehr von einem Abriss, sondern von einer Sanierung der Reismühle ausgeht.
Beim jetzigen Ortstermin werde zudem darüber beraten, wie hoch die Städtebauförderung für die Reismühle tatsächlich ausfallen könnte, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und ob die staatlichen Fördergelder überhaupt noch in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen werden, so die Halfinger Rathauschefin. Auch der bauliche Zustand des Brunnerhauses und dessen Zukunft wird wesentlicher Bestandteil der Beratungen sein. Nichtsdestotrotz sei sie zuversichtlich, dass es zumindest für die Reismühle eine Städtebauförderung geben wird. Sie freute sich darüber, dass der von dem KU ausgelobte Ideenwettbewerb bei allen Anwesenden gut ankam.
Die besten drei studentischen Pläne wurden nun prämiert. „neiwachs’n“ von Eva Kohlmann und Luis Arawena-Lobos landete vor „Confluxus“ von Maximilian Dissinger und Rupert Tanner auf dem zweiten Platz, Gesamtsieger wurde „Alte Reismühle – Ortskern im Wandel,“ ein Entwurf von Julius Seiters und Philipp Weigand.
Bürger können
Entwürfe anschauen
Am kommenden Sonntag, 20. Juli, von 11 bis 15 Uhr haben die Bürger noch einmal die Gelegenheit, sich im Pfarrheim die Entwürfe anzusehen. Und wer weiß, vielleicht gibt es bis dahin ja auch schon Neuigkeiten bezüglich der Städtebauförderung.