Pittenhart – Der Pfarrverband Obing feiert sein 30-jähriges Bestehen. Den Auftakt der dreitägigen Feierlichkeiten bildet die „Lange Nacht der Kirche“ in der Pfarrei Pittenhart mit einem vielfältigen Programm unter dem Motto: „Weil wir Hoffnung haben, sind wir voll Zuversicht“.
Passend dazu sind die Skulpturen von Marco Bruckner, die seit einigen Tagen in der Kirche zu bewundern sind. Der Pittenharter Künstler und Holzbildhauer stellt in der Pfarrkirche St. Nikolaus drei Skulpturen des „Denk mal nach Weges“ aus. Diese Skulpturen sollen Hoffnung und Zuversicht vermitteln und in der momentan etwas schwierigen Zeit Gedanken zu Konflikten, Konsum und Inklusion anregen.
Mit seinen Skulpturen will Marco Bruckner die Menschen zum Nachdenken anregen. In der Schöpfung steht der Mensch als Krone ganz oben und kann als einziges Wesen frei entscheiden, wohin die Reise geht. Doch die Menschen sind die einzigen Kreaturen, die die Umwelt zerstören können und es auch tun. In der Natur sind tiefe Furchen zu finden, die zum Teil dem Klimawandel zugeschrieben werden können.
Die Skulpturen werden nach oben hin immer dünner und durchsichtiger und stellen damit die bestehenden, aber auch fortschreitenden Schäden der Natur dar. Die Figuren versinnbildlichen anfangs viel Natur und wenig Mensch. Die erste Skulptur trägt den Namen „Konsum“ und steht auf der linken Seite in der Kirche.
Marco Bruckner will mit den nach oben hin immer filigraner werdenden Figuren zum Ausdruck bringen, dass mit den sinnbildlich immer größer werdenden Häusern und der wachsenden Zahl der Menschheit der Lebensraum für Pflanzen und Tiere immer geringer wird und die Klimaschäden immer mehr zunehmen. Der überzogene Konsum lässt die Welt aus den Fugen geraten, was der Künstler in der zweiten Skulptur, die neben dem Taufbecken steht, darstellt. Diese Figur spricht über die Entwicklung der Erde, die steigende Zahl der Menschen auf unserem Planeten: acht Milliarden Menschen, die zu essen und trinken brauchen, Platz zum Wohnen und Arbeit benötigen. Zwangsläufig verdrängen die Menschen mehr und mehr die Natur und sorgen für ein Ungleichgewicht. In der Skulptur „Die Welt gerät aus den Fugen“ geht Marco Bruckner auf diesen Konflikt ein.
Die kleine und runde Grundplatte symbolisiert den begrenzten Raum auf unserer Erde. Die Natur, in Form der Elefanten, wird durch die eng aneinander stehenden Menschen und deren Häuser an den Rand gedrängt. Auch der Mensch verliert dabei an Bodenhaftung und nimmt komische Formen an und verdrängt sich gegenseitig.
Bis zum Pfarrfest werden die Figuren in der Pittenharter Kirche stehen bleiben. Marco Bruckner wird am Sonntag, 21. September, beim Gottesdienst zum Künstlergespräch anwesend sein. Zur Vernissage bei der „Langen Nacht der Kirche“ lässt er sich entschuldigen, da er noch einen Krankenhausaufenthalt vor sich hat. emk