Raubling – Der CSU-Ortsverband Raubling hat für die Kommunalwahl im März 2026 eine Steilvorlage gegeben und ihren Vorsitzenden Michael Linnerer als Bürgermeisterkandidat offiziell nominiert. Bei der Aufstellungsversammlung beim Huberwirt wurde der 45-jährige IT-Leiter von 51 Stimmberechtigten bei einer ungültigen Stimme mit 50 Ja-Stimmen gewählt. Er will in der nächsten Wahlperiode die Nachfolge für den nicht mehr kandierenden Olaf Kalsperger (CSU) antreten.
Bewerber
im Interview
„Er ist ein sympathischer Mensch, der das Amt will und dem wir es auch zutrauen“, so Kalsperger. Die Leitung der Veranstaltung lag bei Klaus Stöttner. „Was steckt denn hinter Linnerer, der mit seiner Frau und zwei Töchtern im Raublinger Ortsteil Pfraundorf wohnt und in der Firma Oelcheck in Brannenburg als IT-Leiter beschäftigt ist?“, leitete Stöttner auf ein Interview über, das Anett Kleine-Döpke-Güse mit dem Bewerber führte. Sie wollte seine schulische und berufliche Laufbahn etwas näher wissen. „Meine Ausbildung als Kommunikationselektroniker erfolgte bei den Kathrein-Werken Rosenheim. Nach dem Fachabitur an der BOS Rosenheim, folgte der Zivildienst in der Stiftung Attl und das Informatikstudium an der FH Rosenheim. 2006 ging ich als Projektingenieur nach Karlsruhe. Im Jahr 2008 habe ich mich mit der RF-Embedded GmbH in Rosenheim selbstständig gemacht, ehe ich 2011 ausgestiegen bin. Ab 2012 war ich Projektingenieur und Berater im Automotive-Umfeld für den Volkswagen-Konzern und ab 2020 IT-Leiter bei der Oelcheck GmbH Brannenburg.
Angesprochen, wie er sich eine Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung vorstellen würde, sagte er unter anderem: „Ich finde, dass sich die Verwaltungsarbeit in der Kommune und das Bürgermeisteramt derzeit etwas verändert. Die Herausforderungen werden immer weniger planbar. Ich denke, dass jede Amtszeit anders als die vorherige verlaufen ist und verlaufen wird. Es reizt mich, diese Entwicklung für die Verwaltung und alle Raublinger mitzugestalten.“ Zwischendurch spielten zur Auflockerung „De zwoa und i“.
Wie er denn die Gemeinde als „Dienstleister“ darstellen würde? „Beruflich habe ich seit meinem 15. Jahr als Dienstleister gearbeitet, kenne die Wirtschaftsunternehmen und die Dienstleistung und habe natürlich auch die Aufgabe, eine Verwaltung kennenzulernen. Es ist für mich die größte Herausforderung.“
Wie er sich die weiterführenden Projekte vorstellen kann, war auch Thema. „Eine neue Legislaturperiode geht nicht bei null los, es kommt zwar ein anderer Bürgermeister und ein sehr veränderter Gemeinderat, allein bei der CSU-Fraktion treten sechs Personen nicht mehr an, aber begonnene Projekte müssen weiterlaufen. Eine tolle Geschichte ist der Teilneubau der Michael-Ende-Schule. Unsere Aufgabe ist, die Kosten im Rahmen zu halten und das Projekt zu Ende zu führen. Oder der soziale Wohnungsbau in der Siedlung, der weitergeführt werden muss“, nannte er einige Beispiele. „Nichts geht ohne Geld“, leitete die Interviewpartnerin zum Thema Wirtschaftsförderung und Standortfaktoren über. „Wir haben eine starke Wirtschaft, die Beziehung zwischen Gemeinde und Wirtschaftsunternehmen kann man wie eine gute Ehe vergleichen, aber man muss daran arbeiten und sie pflegen. Wenn es in die Brüche geht, dann kommt es zum Scherbenhaufen“, meinte Linnerer. Die Förderung der Wirtschaft sieht er als eine seiner Hauptaufgaben an. Außerdem hob er die Wertschätzung der Bürger hervor: „Es ist das Wichtigste, dass man auf die Bürger zugeht, ihre Probleme kennt, das muss Chefsache sein.“