700000 Euro Schaden bei Milchlaster-Unfall

von Redaktion

Aufwendige Bergungsarbeiten – Mehrere Tausend Liter Milch ausgelaufen

Stephanskirchen – Für Franz Weber war es ein langer Tag. Er ist Kommandant bei der Feuerwehr Leonhards-pfunzen und war am Mittwoch vor Ort, als ein Milchlaster bei Stephanskirchen umkippte. „Es war kein alltäglicher Einsatz“, sagt Weber am Telefon. Gegen 12.45 Uhr sei der Einsatzleiter über den Unfall informiert worden.

Ein Lkw-Fahrer (20) befuhr mit seinem Milchlaster die St2359 von Stephanskirchen in Richtung Vogtareuth. Aus bislang ungeklärter Ursache kam der Anhänger nach rechts von der Fahrbahn ab. Das Gespann kippte zur Seite und kam queer auf beiden Fahrspuren zum Liegen. In der Folge verlor der Lkw Diesel und Milch.

Auch sonst war die Lage vor Ort eher unübersichtlich. Das jedenfalls lässt ein Blick auf die Unfallbilder vermuten. Im Straßengraben liegt ein umgefahrenes Ortsschild, der hintere Teil des Lkw ist eingedrückt. Milch läuft über den Asphalt auf die angrenzende Wiese. Überall stehen Einsatzkräfte, die über die nächsten Schritte zu diskutieren scheinen.

Vor Ort waren auch Mitarbeiter des Wasserwirtschafts- und Landratsamtes. „Im Falle eines umgestürzten Lkws fordert die integrierte Leitstelle standardmäßig das Landratsamt Rosenheim an“, sagt eine Sprecherin des Landratsamtes auf OVB-Anfrage. Grund ist, dass bei solchen Unfällen in der Regel Betriebsstoffe auslaufen und die Mitarbeiter des Landratsamts die Lage beurteilen und das weitere Vorgehen abklären. 

Im Falle des umgestürzten Lkw bei Stephanskirchen war der Sprecherin zufolge vor allem die Expertise des Wasserwirtschaftsamtes gefragt. „In erster Linie war bei dem Unfall eine beträchtliche Menge Milch ausgelaufen. Unverdünnt kann diese in Kanalisation und Klärwerk Probleme verursachen“, heißt es vonseiten des Landratsamtes. Ein bei dem Unfall beschädigter Hydrant sorgte laut der Sprecherin jedoch dafür, dass die Milch noch während des Auslaufens stark verdünnt wurde und deshalb bedenkenlos in den Abwasserkanal gepumpt werden konnte. Aufgrund des beschädigten Hydranten musste auch das Wasser in der näheren Umgebung abgestellt werden. Nachdem die Staatsstraße vom Staatlichen Bauamt gesperrt wurde, begannen die Aufräum- und Bergungsarbeiten. So musste unter anderem die ausgelaufene Milch, die sich auf dem Asphalt gesammelt hatte, abgeleitet werden. Auch die Flüssigkeit, die sich zu der Zeit noch im Milchlaster befand, wurde abgepumpt. Wie viel Milch insgesamt ausgelaufen ist, kann Franz Weber nur vermuten. Der Lkw-Fahrer habe angegeben, dass er rund 18000 Liter in seinem Tank hatte. Nachdem rund 8000 Liter abgepumpt worden seien, vermuten die Einsatzkräfte, dass rund 10000 Liter ausgelaufen sein könnten. „Das ist aber wirklich nur eine Mutmaßung“, sagt Franz Weber. Eine externe Firma kümmerte sich anschließend um die Bergung des Lkw. Gegen 22.30 Uhr konnte die Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden. „Der Schaden wird auf etwa 700000 Euro geschätzt“, sagt Polizeihauptkommissar Michael Fritz auf OVB-Anfrage.

Der genaue Unfallhergang sei derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei Rosenheim unter Telefon 08031/ 2002200 in Verbindung zu setzen. Neben der Feuerwehr Leonhardspfunzen war auch die Feuerwehr Schloßberg im Einsatz. Zudem musste eine Spezialfirma an den Unfallort gerufen werden, die sich um die Reinigung des Gehweges und der Straße kümmerte.

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