Rott – Die Flüchtlings-Sammelunterkunft im Gewerbegebiet Am Eckfeld ist Mitte Juli in Betrieb genommen worden. Das Landratsamt Rosenheim hat mit der Belegung der umstrittenen Einrichtung begonnen, obwohl das Klageverfahren der Gemeinde Rott beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof weiterhin läuft.
Bürgermeister Daniel Wendrock erneuerte angesichts dieser Entwicklung seine Kritik an dem Vorhaben. Er bemängelte, dass die Regierung von Oberbayern und das Landratsamt die Entscheidung des Obersten Bayerischen Verwaltungsgerichtes nicht abgewartet hätten. „Scheinbar wähnt man sich anlässlich des erstinstanzlichen Beschlusses auf der Siegerstraße und will nun Fakten schaffen – an den Bedenken der Gemeinde vorbei“, erklärte Wendrock. Er äußerte sich enttäuscht, dass die Bedenken der Gemeinde, was die Zahl der untergebrachten Personen im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Gemeinde, die befürchtete Belastung der kommunalen Infrastruktureinrichtungen und der in seinen Augen ungeeigneten Unterbringungsbedingungen nicht beachtet würden.
Wendrock forderte Antworten auf Fragen zum Gewaltschutz- und Sicherheitskonzept, zu geplanten Sicherheitsbegehungen mit Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehr, zu möglichen Kostenersätzen für den entstehenden Mehraufwand des gemeindlichen Personals, zur sozialpädagogischen Betreuung der Bewohner sowie zur Erreichbarkeit von Hallenmanagern rund um die Uhr.
Um diese und weitere Fragen zu klären, lädt die Gemeinde gemeinsam mit dem Landratsamt Rosenheim zu einer Bürgerinformationsveranstaltung am Mittwoch, 30. Juli, um 19 Uhr in die Turnhalle der Grund- und Mittelschule Rott ein, zu der ausschließlich Bürger aus Rott eingeladen sind. Auch die Caritas, die für die Betreuung der Unterkunft zuständig ist, ist eingeladen.