Oberaudorf – Tagelang waren die Oberaudorfer wie paralysiert von dem unerwarteten Ableben eines der Ihren. Nun hatten sie zusammen mit der Familie und den engsten Freunden des Verstorbenen Gelegenheit, Abschied zu nehmen. Die Trauerfeier in der Pfarrkirche Oberaudorf, wo kein freier Platz mehr war, gestaltete sich neben der feierlichen Messe zu einem Rückblick auf das Leben des Toten und zu einem Innehalten.
Feierliche Zeremonie,
bewegende Worte
Pfarrer Dr. Hans Huber, der die heilige Messe zelebrierte, sprach eingangs von einer „echten Hiobsbotschaft, die uns sprachlos gemacht hatte“. Nun standen der Verstorbene und sein Lebenswerk im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Viele erinnernde, emotionale, nachdenkliche, aber auch aufmunternde Worte wurden gesprochen. Vor allem die Erinnerungen seines Sohnes Johannes waren geprägt von „Liebe, Frieden, Trost und Hoffnung“.
Immer wieder innehaltende Momente in der feierlichen Zeremonie, die dezent und musikalisch gefüllt wurden von Hans Berger und seinem Ensemble sowie dem „Audorfer Dreigesang“.
Peter Astner, ein Freund Rechenauers aus Kindheitstagen und enger Begleiter bis zu seinem Tode, blickte in einer sehr berührenden Rede auf das Leben seines Freundes zurück. Von der unbeschwerten Kindheit über das Erwachsenwerden bis hin zu Beruf, Familie, kommunalem und politischem Engagement bis zu seinem Tod – all das streifte er einfühlsam und erfüllt von tiefem Schmerz über den Verlust seines Freundes. Vor allem die Schilderung seines letzten Besuchs auf der Intensivstation, wo er „dem Hannes auf seinen Wunsch eine Schnitte trockenes Graubrot“ mitgebracht und zusammen mit ihm gegessen hatte, zeigte die tiefe Verbundenheit: einfach, liebevoll, solidarisch sowie immer empathisch und engagiert.
Für Oberaudorfs Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt ist „der Hannes“ viel zu früh von uns gegangen: „Er hinterlässt eine Lücke, die wohl nie mehr geschlossen werden kann. Sein Engagement bleibt für immer mit der Geschichte Oberaudorfs verknüpft. Sein Blick war immer nach vorne gerichtet. Wir sollten uns ein Beispiel nehmen an seiner Hingabe und seinem Lebensmut“, so der Rathauschef, der „ein herzliches Vergelt‘s Gott im Namen der Gemeinde Oberaudorf“ hinterherschickte. Mit dem kirchlichen Abendmahl und dem Segen Gottes endete die Trauerfeier.
Der Sarg des Verstorbenen wurde unter Anteilnahme der vielen Hundert Trauergäste – darunter auch Daniela Ludwig, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister des Innern – zu seiner letzten Ruhestätte geleitet.