Halfing – Vielen Menschen hat er als Hausarzt auf dem Weg zur Gesundheit geholfen, so manchem hat er sicherlich auch das Leben gerettet, doch sein eigenes ging jetzt leider zu Ende.
Der Halfinger Allgemeinarzt Dr. Helmut Stoklossa, von allen nur „Stoki“ genannt, verstarb kürzlich im Alter von 79 Jahren. Geboren wurde er 1945 in Unterschondorf am Ammersee, im Zuge der damaligen Fluchtbewegungen kam er dann mit seiner Mutter nach Hannover, wo er mit seinen beiden Brüdern Hans und Norbert aufwuchs.
Auf Schulzeit und Abitur folgte der Wehrdienst in Bogen, wo er auch seine Traudl, die spätere Mutter seiner beiden Söhne Oliver und Daniel kennenlernte. Stationen seiner medizinischen Ausbildung waren Graz und Hamburg, bevor er als Assistenzarzt in Bogen und Prien tätig war.
Am 1. Oktober 1976 eröffnete er im 1. Stock des Halfinger Rathauses seine erste Praxis und war fortan zusätzlich auch als langjähriger Bereitschaftsarzt in der BRK-Leitstelle in Bad Endorf tätig. 1978 erfolgte der Umzug der Praxis in die Bussardstraße, wo er bis zu seinem letzten Arbeitstag im Juni 2011 tätig war.
Er war ein Arzt, dem die Menschen in Halfing sowie darüber hinaus vertrauten. Alle schätzten seine humorvolle, warmherzige aber durchaus auch zupackende Art und sein Einfühlungsvermögen. Man fühlte sich bei ihm bei gesundheitlichen Problemen stets gut aufgehoben.
Undenkbar sind in der heutigen Zeit die damaligen Sprechstundenzeiten. Täglich, auch am Samstag, versorgte und verarztete er gemeinsam mit seiner späteren Frau Uschi, die 1989 in seine Praxis kam, seine Patienten. 1995 heiratete er seine geliebte Uschi und die beiden verbrachten ihre wenige Freizeit gerne in Italien, besonders in Lazise am Gardasee.
Halfings Bürgermeisterin Regina Braun beschrieb in mitfühlenden Worten, dass „Stoki“ an der Geschichte Halfings als deren Arzt mit Leib und Seele mitgeschrieben hat. Durch seinen Einsatz für die Menschen im Ort hat er sich ein Denkmal in den Herzen vieler Halfinger geschaffen.
Johannes Dreikorn vom BRK Bad Endorf erinnerte an sein Wirken und seinen Einsatz als Bereitschaftsarzt, ehe sich die Vereinsfahnen von Veteranenverein, Musik- und Gesangsverein sowie der Schützengesellschaft Eintracht zum letzten Gruß an „Stoki“ senkten.böp