Amerang – Grundsätzlich ein erfreuliches Thema ist für die Ameranger Räte der Blick auf die kommunalen Finanzen. Seit einigen Jahren lebt die Gemeinde nach eigener Einschätzung „in bescheidenem Wohlstand“ und dieser Trend scheint sich im aktuellen Haushaltsjahr fortzusetzen.
Laut Kämmerer Anton Görgmayr entwickeln sich die Einnahmen des Verwaltungshaushalts plangemäß, sodass die Ansätze überwiegend erreicht werden können. Vom Ansatz in Höhe von 12,65 Millionen Euro konnten demnach zum Stichtag 85 Prozent im Soll verbucht werden. Erfreulich sei die Entwicklung bei den wesentlichen Steuereinnahmen nach Abrechnung von zwei Quartalen zu bewerten. Das betreffe vorrangig die Einkommensteuerbeteiligung mit bisher gut 1,5 Millionen Euro und damit einem Plus von neun Prozent zum Vorjahr, aber auch die Beteiligungen am Einkommensteuersatz und der Umsatzsteuer.
Durchaus positiv fällt auch die Zwischenbilanz bei der Gewerbesteuer aus. Zum Stichtag waren rund sieben Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten. Der Ansatz lag bei fünf Millionen Euro. Görgmayr wies darauf hin, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer das Rückgrat der komfortablen Finanzsituation der Gemeinde sei. Trotz des auf den ersten Blick hohen Sollbetrags sei zu beachten, dass zwar insgesamt sehr viele gewerbesteuerpflichtige Betriebe zum Aufkommen beitragen, das Gros jedoch von einigen wenigen Betrieben geleistet werde. Diese Unternehmen agierten international und seien dementsprechend abhängig von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, also beispielsweise auch von sich kurzfristig ändernden Zollregelungen. Dies könne auch nachträglich Rückzahlungen ergeben.
Auf der Ausgabenseite seien Mehraufwendungen in Höhe von rund 100000 Euro im Bereich der Kindertagesstätten bereits absehbar. Im Vermögenshaushalt entfallen die Ausgaben auf die bekannten Baumaßnahmen. Für das Haus für Kinder und Vereine wurden heuer etwa 1,54 Millionen Euro ausgegeben.
Im weiteren Verlauf des Jahres sind, laut Kämmerer, aufgrund der geplanten Fertigstellung zum Kindergartenbeginn im September noch erhebliche Ausgaben zu erwarten, zumal die Abrechnungen hinter den bisher bereits erbrachten Leistungen zurückliegen.
An Fördermitteln wurden bisher 388000 Euro ausgezahlt. Für heuer seien zusätzlich 389000 Euro bewilligt. Somit verbleibe für das kommende Jahr noch eine Restförderung von rund zwei Millionen Euro.
Auch die Ameranger Spange wirkt finanziell noch nach. Die Tiefbauarbeiten würden kürzlich mit einer abschließenden Zahlung von 305000 Euro schlussgerechnet. Die Ablösezahlung an das Straßenbauamt mit rund 40000 Euro stehe noch aus, so Görgmayr.
Für verschiedene Grunderwerbe für landwirtschaftliche Flächen, ökologischen Ausgleich und Straßen wurden bisher 460000 Euro ausgegeben. Im weiteren Jahresverlauf sei noch mit hohen Ausgaben für verschiedene Grunderwerbe, die Herstellung der Grünanlagen im Baugebiet Kammer, den Abschluss der Erschließung Evenhausen, den Abschluss des Breitbandausbaus Weiße-Flecken-Programm und den Neubau des Wandlwegs zu rechnen. Voraussichtlich nicht mehr im Haushaltsjahr umgesetzt werde der Bau des Geh- und Radwegs nach Unterratting.
Der geschätzte Rücklagenstand zum 31. Dezember 2024 beläuft sich auf etwa 8,9 Millionen Euro, der Schuldenstand beträgt rund 4,8 Millionen Euro. Der aktuelle Schuldenstand liegt bei rund 4,6 Millionen Euro. Der bereinigte Rücklagenstand liegt daher bei etwa 4,3 Millionen Euro. ca