Festtag für Chrom, Glanz und Geschichte

von Redaktion

Nußdorf wird zum rollenden Museum – Stelldichein von 526 Oldtimern

Nußdorf – Der Nußdorfer Dorfanger hat sich am vergangenen Sonntag von 10 bis 16 Uhr in ein rollendes Museum verwandelt. Die Oldtimer-Freunde Nußdorf und die Feuerwehr hatten zur „Nußdorfer Oldtimer-Parade“ eingeladen, und mehr als 526 liebevoll gepflegte Fahrzeuge, bis Mittag vom Veranstalter gezählt, folgten dem Ruf.

Automobile, Traktoren, Motorräder, Lastwagen und Bulldogs, allesamt vor 1970 gebaut, präsentierten sich in voller Pracht – darunter echte Raritäten, sportliche Klassiker und schwere Nutzfahrzeuge. Viele Oldies reisten aus eigener Kraft an, manche sogar aus mehr als 200 Kilometern Entfernung.

100 Jahre
Technikgeschichte

Zwischen den glänzenden Karossen und Maschinen gab es auch technische Zeitzeugen aus über 100 Jahren Verkehrsgeschichte zu bestaunen. Historische Dresch- und Standmaschinen liefen vor Publikum, und für das leibliche Wohl war bestens gesorgt – ideale Bedingungen für einen Tag, an dem Benzin- und Dieselduft, Chrom und Erinnerungen in der Luft lagen.

Zu den Hinguckern zählten der Steyr 190, ein kompakter Dreizylinder-Dieseltraktor mit markanter Rundhaube und 34 PS, ebenso wie der elegante Motorroller Heinkel Tourist 103 A-0, der mit neun PS, Viertakt-Einzylinder und Elektrostarter in den 1950er-Jahren als komfortabler Autoersatz galt. Selten zu sehen war der BTG D 40 HZ, ein kraftvoller Allrad-Traktor der Bayerischen Traktorengesellschaft mit 39 PS und bewegter Firmengeschichte. Auch der rahmenlose Lanz Aulendorf D14 mit 14 PS und MWM-Motor zeigte sich im besten Paradezustand – dank seines Besitzers, der Poliertuch und Ölkanne stets griffbereit hatte.

Beeindruckend war der Faun F8, ein imposanter Hauben-Lkw mit 180 PS und stolzen 22 Tonnen Gesamtgewicht, Symbol für das Wirtschaftswunder und bekannt für seine ZF-Einfingerlenkung. Der Bautz T 600, ein kompakter Selbstfahrer-Mähdrescher mit knapp 30 PS und robustem MWM-Dieselmotor, zeigte den Erntealltag der 1950er-Jahre. Eleganz auf vier Rädern brachte der VW Karmann Ghia Typ 14 von 1970, der die Technik des VW Käfers mit italienischem Design und deutscher Karosseriekunst vereint.

Das erste Automodell
vom Fließband

Als ältester Teilnehmer zog ein am 1. Juli 1921 zugelassenes Ford Model T die Blicke auf sich – jener 20-PS-Klassiker, der dank Henry Fords Fließbandproduktion einst das Autofahren für die breite Bevölkerung erschwinglich machte.

Mit viel Leidenschaft, Liebe zum Detail und einer beeindruckenden Vielfalt an historischen Fahrzeugen feierte Nußdorf eine Parade, die nicht nur Motoren, sondern auch die Herzen der Besucher höherschlagen ließ.

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