St. Salvator/Bachham/Wildenwart – Nach jahrelanger und schwerer Krankheit verstarb im Alter von 70 Jahren Balthasar Schweiger aus Prien-Bachham. Wie Pfarrer und Klinikseelsorger Peter Bergmaier bei der Auferstehungsfeier in der Wallfahrtskirche St. Salvator betonte, war gerade in den letzten 14 Jahren, seit die Krankheit Parkinson diagnostiziert wurde, das Leben von Balthasar Schweiger von Demut und Güte geprägt. Ebenso beeindruckend war die nimmermüde Nächstenliebe, die Schweiger von seiner Frau Luise, seiner ganzen Familie sowie von Freunden, Ärzten und Pflegern erfahren durfte.
„Wie schön, dass es dich gibt“ – diesen Spruch aus der guten Stube gegenüber dem Pflegebett stellte Pfarrer Bergmaier an den Anfang seiner Traueransprache. Er bezeichnete sie als gelebte Worte im Hause des „Staffner Baldi“. Im vormaligen „Bauernsachl Staffner“ kam Balthasar Schweiger zur Welt. Mit bereits vier Jahren verlor er seine Mutter. „Bis zuletzt war er dankbar für die eigene Familie mit drei Kindern und acht Enkelkindern, und bis zuletzt hatte er eine Vorfreude, seine Mutter im Himmel kennenzulernen. Dazu ist es schon interessant, dass sein Todestag und seine Sterbestunde gleich denen seiner Mutter waren“, so Bergmaier.
Balthasar Schweiger besuchte die Wildenwarter Grundschule und in Prien die 9. Klasse. Anschließend machte er eine Lehre zum Postbeamten. Nach dem Wehrdienst bei den Gebirgspionieren in Brannenburg folgten weitere Stationen bei der Post bis zum gesundheitlich bedingten Ausscheiden mit mehreren Krankenhausaufenthalten.
Mit Unterstützung seiner Familie war Balthasar Schweiger besonders eng mit den Ortsvereinen von Wildenwart und Atzing verbunden. 46 Jahre gehörte er dem Trachtenverein „Daxenwinkler“ an. Dessen Vorsitzender Konrad Huber dankte ihm für seine Zeit bei der Kindergruppe und für die lange Vereinszugehörigkeit mit zahlreichen Veranstaltungsbesuchen. Florian Bauer, Vorsitzender des Veteranen- und Kriegervereins Wildenwart, erinnerte daran, dass Schweiger als Soldat bei einem humanitären Einsatz nach einem Erdbeben im italienischen Friaul Hilfe leistete. Im Beisein von Vorsitzendem Pius Graf von der Interessengemeinschaft der Veteranenvereine im Landkreis Rosenheim ergänzte Bauer: „Von 1976 bis 1980 war Baldi unser Zweiter Vorsitzender, von 1982 bis 2002 war er 20 Jahre der Erste Vorsitzende und bis 2006 gehörte er noch der Vorstandschaft als Beisitzer an.“ 2006 wurde ihm die Auszeichnung als Ehrenvorsitzender zuerkannt. 2023 erhielt er von der Interessengemeinschaft eine Ehrung für seine besonderen Verdienste.
Sechs Mitglieder aus den Reihen des Wildenwarter Veteranenvereins trugen den Sarg von der Aussegnungshalle zum Friedhofsgrab, voran ging die Musikkapelle Wildenwart, die abschließend und bei einem dreifachen Kanonensalut das Lied vom „Guten Kameraden“ spielte. Neben den Fahnenabordnungen des Atzinger Trachtenvereins und des Veteranenvereins waren noch die Fahnen der Feuerwehr Atzing, des Hufeisenvereins Prien-Kaltenbach und des Rauchclubs Wildenwart zugegen.
Die musikalische Gestaltung der Trauerfeier in der Kirche erfolgte mit Orgelmusik durch Kirchenmusiker i.R. Rainer Schütz, durch Saiten- und Flötenweisen sowie mit Volksgesang. hö