Aibling wird Mekka der Electro-Szene

von Redaktion

Rund 50000 Besucher werden am 15. und 16. August zum Echelon-Festival in Mietraching bei Bad Aibling erwartet. Was den Electro-Musik-Fans in diesem Jahr geboten wird – und was die Polizei zur aktuellen Sicherheitslage sagt.

Bad Aibling – Hämmernde Beats, bunte Laser und Tausende gut gelaunter Menschen: In Bad Aibling ist wieder Festival-Zeit! Am Freitag, 15., und Samstag, 16. August, werden rund 50000 Besucher zum Echelon, einem der größten elektronischen Musikfestivals in Süddeutschland, erwartet. Unter dem Motto „Forbidden Grounds“ werden die Besucher auf dem ehemaligen US-Kasernen-Gelände in Mietraching bei Bad Aibling von mehreren Bühnen aus mit elektronischer Musik jeglicher Kategorie beschallt.

Veranstalter setzt
auf Neuerungen

Vor allem vor der Hauptbühne, der sogenannten „Radiant Stage“, werden sich unzählige Musikfans tummeln – treten doch hier die absoluten Headliner wie Ski Aggu, Alle Farben, Angerfist, Avaion, HBz, Neelix, Vini Vici, Vize und Dr. Peacock auf. Wobei der Auftritt von Angerfist sogar zur Weltpremiere wird: „Erstmals werden Angerfist, eine der prägendsten Artists der internationalen Harder-Styles-Szene, und Holy Priest, einer der spannendsten Newcomer im Hard-Techno-Bereich, gemeinsam auf der ,Radiant Stage‘ performen“, verrät Emilia Hauschild von der Presseabteilung des Veranstalters, der Permanent Entertainment GmbH.

Eine musikalische Neuerung gibt es heuer für das Genre „Drum‘n‘Bass“, das erstmals mit der „Frequency Stage“ eine eigene Bühne bekommen wird. Dort werden dann Künstler wie beispielsweise Arcando und Blvck Crowz erwartet. Am Samstag, 16. August, werden dort zudem alle Tech-House-Fans auf ihre Kosten kommen, wenn das neue Tech-House-Label Eklisso dort die Mischpulte übernehmen wird.

Dabei hat sich der Veranstalter nicht nur in puncto Musik Neues einfallen lassen. Die Permanent Entertainment GmbH setzt nach eigenen Angaben in diesem Jahr auch auf neue Erlebniswelten, die „das Festivalgefühl verstärken“ sollen. Eine davon – die sogenannte „Aquasphere“ – wird bei prognostizierten hochsommerlichen Temperaturen von um die 30 Grad Celsius dabei besonders großen Anklang finden: Denn am Samstag, 16. August, haben alle Full-Weekend-Ticket-Besitzer die Möglichkeit, sich von 10 bis 15 Uhr am Badesee des Schmelmer Hofs abzukühlen.

Der Campingplatz des Festivals hat von Freitagmorgen, 15. August, bis Sonntag, 17. August, geöffnet. Für Gäste, die ein gewisses Maß an Komfort benötigen, hat der Veranstalter sogar ein sogenanntes „Comfort Camp“ mit diversen Annehmlichkeiten wie Betten, Ventilatoren und einer eigenen Rezeption eingerichtet.

Doch tut der Veranstalter auch etwas Zusätzliches dafür, dass die Anwohner rund um das Festival-Gelände entspannte und geruhsame Nächte erleben können? Schließlich hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder vereinzelte Beschwerden über eine übermäßige Lärmbelästigung durch die Musik auf dem Festival gegeben. „Das Thema Lärmschutz hat für uns höchste Priorität“, sagt Hauschild und verweist darauf, dass während des gesamten Festivals nicht nur „geschulte Tontechniker“, sondern sogar ein „unabhängiger Schallschutzgutachter“ vor Ort sein werden, die „an verschiedenen Messpunkten rund um das Festival-Gelände kontinuierlich die Lautstärke überprüfen“.

Die Bühnen seien letztlich so ausgerichtet, dass sie möglichst wenig Schall in die umliegenden Wohngebiete abstrahlen, was sich in den vergangenen Jahren bereits bewährt habe.  Zudem würden die gesetzlichen Vorgaben „stets eingehalten und präventiv sogar unterschritten“. „Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass ein gewisses Maß an Lautstärke bei einem Musikfestival nicht vollständig vermeidbar ist“, so Hauschild weiter, die den Anwohnern aber ein Angebot macht:  „Als kleine Geste bieten wir allen Anwohnern die Möglichkeit, das Echelon-Festival an einem Tag ihrer Wahl kostenlos zu besuchen.“ Infos dazu seien im Bereich „FAQ“ auf der Festival-Homepage www.echelon-festival.de erhältlich.

Mögliche Beschwerden über Lärmbelästigung könnten letztlich auch bei der Polizei landen, die sich für das Festival bestens gerüstet sieht. Die Einsatzleitung hat das Polizeipräsidium Oberbayern Süd, beteiligt sind insbesondere Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Bad Aibling mit Unterstützung umliegender Dienststellen. Eine konkrete Zahl der eingesetzten Beamten kann das Präsidium „aus polizeitaktischen Gründen“ allerdings nicht nennen, wie Polizeisprecher Daniel Katz gegenüber dem OVB erklärt.

Was aber scheinbar in puncto Sicherheitskonzept nachwirkt, sind terroristische Anschläge wie auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt oder bei einer Demonstration in München Anfang dieses Jahres, bei der ein damals 24-jähriger Afghane mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war und letztlich eine Mutter (37) und ihre zweijährige Tochter getötet hatte.

Sicherheitskonzept
überarbeitet

So haben nach Angaben von Polizeisprecher Katz Veranstalter, Sicherheitsbehörden sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in mehreren Besprechungen „mögliche Szenarien besprochen und jeweils mit Maßnahmen hinterlegt“, so der Polizeisprecher. „Auch in diesem Jahr wurde das Sicherheitskonzept des Veranstalters überarbeitet und den Gegebenheiten angepasst.“ Wobei Katz aber auch deutlich macht, „dass nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei keinerlei Hinweise auf eine konkrete Gefährdungslage rund um das Echelon-Festival vorliegen.“

Für einen reibungslosen und friedlichen Ablauf der Veranstaltung hoffen Katz und seine Kollegen auf „gegenseitige Rücksichtnahme“ der Festival-Besucher. „Wenn sich alle an die vom Veranstalter erlassenen Auflagen und die rechtlichen Vorschriften halten sowie die Hinweise des örtlichen Sicherheitsdienstes beachten, steht einem friedlichen Festival-Wochenende nichts mehr im Wege!“

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