Zum Bericht „Ab 2027 heizt Aschau mit regenerativer Energie“ (Lokalteil):
Mit großem Unverständnis verfolge ich die aktuelle Förderung und den Bau von Biomassewärmeanlagen, die als angebliche Klimaschutzmaßnahme verkauft werden. Was nach „grüner Energie“ klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Etikettenschwindel: Die Verbrennung von Biomasse setzt nicht nur CO2, sondern auch Methan, Kohlenmonoxid, Stickoxide, PAKs und andere Schadstoffe frei. Hinzu kommt der massive Verlust an Biodiversität durch das Abholzen von lokalen Wäldern und osteuropäischen Urwäldern für die notwendige Biomasse. Bei der Vielzahl der in Oberbayern aus dem Boden sprießenden Biomassewärmeanlagen reicht die vorhandene Biomasse nicht aus. Die Wälder sind unsere wertvollsten Verbündeten im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise – und werden hier leichtfertig geopfert. Zudem werden diese „Biostoffe“ alle mit umwelt-, gesundheits- und klimaschädlichen Dieseltransportern befördert. Auch die Energieeffizienz dieser zentralen Anlagen ist nicht gegeben: Bei vielen Nutzern gehen durch lange Leitungswege erhebliche Mengen an Wärme verloren. Was bleibt, ist ein teures Prestigeprojekt, bei dem Steuergelder und Gemeindemittel in ineffiziente Technik fließen – zulasten von Klima, Umwelt und der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Stattdessen sollten wir konsequent auf dezentrale, wirklich saubere Lösungen setzen: Wärmepumpen, Solarthermie und Photovoltaik sind effizienter, kostengünstiger, klimafreundlich und nachhaltig. So investieren wir in echte Klimaschutzmaßnahmen, die nicht nur das Klima, sondern auch die Lebensqualität vor Ort verbessern. Es stellte sich daher wieder einmal die Frage: Cui bono – Wer hat hier den wirtschaftlichen Nutzen? Sicherlich nicht die Bürger Aschaus.
Professor Dr. Peter Weimann
Aschau