Eggstätt – Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die Beantragung einer Förderung zum weiteren Ausbau des Breitbandnetzes ausgesprochen. Mit dem Förderantrag sollen gezielt unterversorgte Gebiete im Gemeindegebiet erschlossen werden.
Diana Thaler vom Ingenieurbüro Ledermann GmbH berichtete, dass bereits Teile von Eggstätt mit Glasfaser versorgt sind. Nun sollen die verbleibenden Gebiete mithilfe des Bundesförderprogramms nach der Gigabit-Richtlinie 2.0 erschlossen werden. Der Gemeinderat hatte Anfang April eine Markterkundung beschlossen, die bis Anfang Juni durchgeführt wurde. Dabei zeigte sich, dass von 998 untersuchten Adressen noch 257 als unterversorgt gelten. Davon sind 88 als sogenannte weiße Flecken mit einer Versorgung unter 30 MBit/s, 108 als hellgraue mit einer Versorgung zwischen 30 und 100 MBit/s sowie 61 als dunkelgraue mit einer Versorgung zwischen 100 und 300 MBit/s im Download beziehungsweise 150 MBit/s im Upload eingestuft.
Die Kosten für den geplanten Ausbau werden auf 2,1 Millionen Euro geschätzt. Nach den aktuellen Förderkonditionen übernimmt der Bund 50 Prozent der Kosten, das Land Bayern steuert 40 Prozent bei. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt somit 210500 Euro. Thaler erläuterte, dass sich die Gemeinde für das Wirtschaftlichkeitslückenmodell entschieden habe, bei dem ein öffentliches Auswahlverfahren für die Realisierung des Ausbaus durchgeführt wird. Im Rahmen des Bundesförderprogramms gilt das Erstattungsprinzip, das heißt, alle Rechnungen müssen zunächst vollständig von der Gemeinde bezahlt werden, bevor die Fördermittel abgerufen werden können.
Der Förderantrag muss noch vor dem 15. September gestellt werden. Dabei wird von 6000 Euro je förderfähiger Adresse ausgegangen, was bei 257 Adressen 1,542 Millionen Euro entspricht. Thaler betonte, dass dieser Betrag erfahrungsgemäß näher an den tatsächlichen Angeboten der Telekommunikationsunternehmen liege. Der endgültige Förderbetrag richtet sich nach dem tatsächlichen Angebot und kann erst nach Abschluss des Auswahlverfahrens genau berechnet werden. Ein eingereichter Antrag garantiert noch keinen Förderbescheid, doch Eggstätt habe laut Thaler gute Chancen auf eine Bewilligung.
In der Sitzung wurde zudem auf die Kosten für die Beratung eingegangen. Die Gemeinde hat für das bisherige Verfahren bereits den Maximalfördersatz von 50000 Euro zugesagt bekommen, allerdings ist auch hier Vorkasse notwendig. Sobald der Vertrag für die Planungen zum Ausbau vorliegt, kann die Gemeinde eigenständig agieren, weitere Förderungen sind dafür jedoch nicht vorgesehen. Thaler wies darauf hin, dass für die Begleitung des Prozesses, etwa für Dokumentationspflichten und Nachweise, weitere Kosten entstehen können.Auf Nachfrage von Jacob Illi (Grüne) sagte Thaler, dass es im Normalfall um zwei bis drei Stunden pro Monat gehe.
Helmut Hundhammer (CSU) hob hervor, dass über ein Fünftel der Gemeinde noch schlecht mit Breitband versorgt sei. Trotz angespannter Haushaltslage unterstütze er den Antrag. Bürgermeister Christoph Kraus (FBE) betonte, dass eine weitere Verbesserung im Breitbandausbau erstrebenswert sei. Dem Beschlussvorschlag, das Ingenieurbüro Ledermann GmbH mit der Erstellung und Einreichung des Förderantrags im Wirtschaftlichkeitslückenmodell zu beauftragen, folgte das Gremium einstimmig.elk