Pittenhart – Die Arbeit des Quartiersmanagements in der Verwaltungsgemeinschaft Obing stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Pittenharter Gemeinderates. Susanne Butkewitz, die als Quartiersmanagerin tätig ist, stellte den Räten und Zuhörern in einem ausführlichen Bericht die vielfältigen Angebote und Projekte vor.
Seit April befindet sich das Büro der Quartiersmanagerin, auch als „Kümmerin“ bekannt, im Bürgertreff Ramsauerhaus in der Schulstraße. Im Laufe des Jahres wurden zahlreiche Veranstaltungen für Senioren in Obing, Pittenhart und Kienberg organisiert. Das Angebot reichte von Letzte-Hilfe-Kursen über Seniorenkino, Yoga im Sitzen und gemeinsames Grillen bis hin zu Deutschkursen und Rollator-Trainings. Alle Veranstaltungen wurden laut Butkewitz von den Senioren sehr gut angenommen.
Hebammenkurs
und Seniorenkino
Ab Mitte August wird im Bürgertreff eine Hebamme Geburtsvorbereitungskurse anbieten, für die eine vorherige Anmeldung erforderlich ist. Im Oktober ist erneut ein Seniorenkino geplant, Anfang Dezember folgt ein Vortrag der Polizei zum Thema Trickbetrug. Butkewitz informierte das Gremium außerdem über ihre Vernetzungsarbeit mit Vereinen und anderen Quartiersmanagements sowie über Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit wahrgenommen hat. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist die Unterstützung der Senioren bei verschiedensten Anliegen. Seit 1. Juni besteht zudem die Möglichkeit, „Essen auf Rädern“ zu bestellen, das von einem Wirt in Kienberg zu einem günstigen Preis angeboten und direkt geliefert wird.
Derzeit sind in der Verwaltungsgemeinschaft mehr als 20 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, Tendenz steigend. Für Pittenhart zeigt eine Hochrechnung, dass 2033 etwa 470 Personen dieser Altersgruppe 400 Einwohnern im Alter bis 18 Jahren gegenüberstehen werden. Der zunehmende Anteil hochbetagter Bürger bringt laut Butkewitz erhebliche Herausforderungen mit sich, insbesondere im Bereich der Pflege, wo der Fachkräftemangel bereits deutlich spürbar ist.
Butkewitz sprach sich dafür aus, die Seniorenarbeit in der Verwaltungsgemeinschaft weiter auszubauen. Sie betonte, dass der Helferkreis erweitert und Fördermittel beantragt werden sollten. Zudem sei der Aufbau einer demenzsensiblen Kommune und die Vorbereitung weiterer Personen in den Bereichen Pflege, Palliativversorgung und Familientrauerbegleitung notwendig. „Vertrauen und Wertschätzung sind an dieser Stelle ganz wichtig“, so Butkewitz.
Im Anschluss an die Präsentation entwickelte sich im Gemeinderat eine angeregte Diskussion über Themen wie Unterbringung und Wartezeiten in der Kurzzeitpflege oder im Pflegeheim, die Förderung ehrenamtlicher Stellen, eine mögliche Aufstockung der Stelle auf Kosten der Kommune sowie die Wertschätzung der Arbeit des Quartiersmanagements. Insbesondere die langen Wartezeiten in der Pflege wurden als große Herausforderung für Angehörige betont.
Vielfältiger
Aufgabenbereich
Abschließend bedankte sich der Sitzungsleiter und Zweite Bürgermeister Reinhard Schreiner für den ausführlichen Bericht und lobte die umfassende Arbeit von Butkewitz. Er betonte, dass der vielfältige Aufgabenbereich der Quartiersmanagerin heute deutlich sichtbar werde, was zu Beginn der neu geschaffenen Stelle vor drei bis vier Jahren nicht absehbar gewesen sei.emk