Inn-Schwemmholz wird zur Kunst

von Redaktion

Ausstellung der Künstlerkolonie „Stoasag“ im Blaahaus – Noch bis 7. September

Kiefersfelden – „Inn Flow Entzah“, so lautet der Titel einer Ausstellung der Künstlerkolonie „Stoasag“ im Kieferer Industriemuseum „Blaahaus“. Schwemmholz aus dem Inn ist das Ausgangsmaterial für alle ausgestellten Kunstwerke.

„Stoasag-Obmann“ Bernd Richter betonte in seiner Begrüßung die „unheimliche Anziehungskraft des ausgezehrten Treibholzes aus dem Inn, das Spielraum für viele Interpretationen bietet“. Kurator James Clay zielte in seiner Einführung auf die Kreativität des Schwemmholzes, „in dem jeder etwas anderes sieht“.

Und eben dieser künstlerischen Vieldeutigkeit hatten sich eine Vielzahl freischaffender Künstler gewidmet, die im Blaahaus ausstellen: Walter Heller, Elisabeth Melkonyan, Siegfried Riebl, Andreas Rendl, Marion Ruetz, Peter Brandsma, Hilde Prinz, Renata Seidel, James Clay, Josef Huber, Alexander Gaderbauer, Barbara Fuchs, Margareta Langer, Bernd Richter, Ursula Dekassian, Thea Barth, Gabriele Pauly und Clemens Reichard – sie alle waren von der Anziehungskraft dieser toten Gegenstände fasziniert und gefangen. Die ausgestellten Werke entstammen alle dem nahen Inn, dem dieses Schwemmholz und die Wurzeln, oft erst nach langer Zeit im Wasser, entzogen worden sind.

Die durch die Kraft des Wassers und der Strömung verformten Bäume, Äste und Wurzeln regen die Fantasie an. Organisch gewachsene Formen entwickeln sich durch gezielte Eingriffe zu Kunstobjekten. Die ursprüngliche Form inspiriert und wird zu etwas Eigenem. Der Vielfalt und Interpretation sind dabei keine Grenzen gesetzt. „Das ist das Schöne am Schwemmholz, ein jeder sieht etwas anderes“ – und mit diesen Worten entließ der Kurator die Besucher in die Ausstellungsräume.

Elisabeth Melkonyan aus Wattens in Tirol zeigt beispielsweise die Totholzkreation „Der Aufbruch“. Dabei zeigt sie ein von ihr aus Inn-Schwemmholz und Weiden gefertigtes Boot, das auf einem hölzernen Sockel ruht. Für die Künstlerin „sind Boote das Symbol für Aufbruch, Beginn und Ende einer Reise“. Sie nimmt als Gast des Künstlerkollektivs „Stoasag“ an der Präsentation teil und kann sich „ein weiteres Engagement hier durchaus vorstellen, denn die Ausstellung ist faszinierend und das Blaahaus der optimale Ausstellungsort.“

Auch im Außenbereich des Industriemuseums und im nahen Künstleratelier „Stoasag“, An der Steinsäge 6, sind weitere Kunstwerke aus Schwemmholz zu besichtigen. Die Ausstellung ist noch bis zum 7. September donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Franz Hoffmann

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