Pittenhart – Vor wenigen Wochen noch feierte Bernhard Huber aus Aindorf seinen 95. Geburtstag im Kreis von Familie, Freunden und Nachbarn. Nun ist er plötzlich im Priener Krankenhaus verstorben. Eine große Trauergemeinde nahm Abschied von dem geschätzten Ziselsberger Opa, dessen Urne im Familiengrab auf dem Friedhof in Pittenhart beigesetzt wurde.
Pfarrer im Ruhestand Christoph Kronast würdigte Huber in einem feierlichen Requiem und blickte auf dessen Leben zurück. Bernhard Huber wurde 1930 als zweiter Sohn von Anton und Lina Huber in Asenham bei Bad Birnbach geboren. Nach dem Umzug der Familie nach Pittenhart im Jahr 1936 arbeitete er ab 1945 zunächst als Knecht bei einem Bauern in Fremdling. Später war er als Lastwagenfahrer einer der ersten Mitarbeiter im Baugeschäft von Alois Neubauer in Pittenhart.
Ein schwerer Arbeitsunfall beendete 1990 vorzeitig sein Berufsleben. Dennoch blieb Huber auch im Ruhestand aktiv: Ab 2001 arbeitete er stundenweise im Forst und am Pittenharter Wertstoffhof, wo er bis 2011 als Ansprechpartner für Fragen rund um die Wertstofftrennung zur Verfügung stand. Mit 71 Jahren zog er sich endgültig aus dem Arbeitsleben zurück, um sich um seine gesundheitlich angeschlagene Ehefrau Marianne zu kümmern. Bernhard und Marianne Huber waren über 60 Jahre verheiratet. Ihr Kennenlernen auf einer Hochzeit in Pittenhart 1958 führte im Februar 1960 zur eigenen Trauung in Pittenhart. Gemeinsam bauten sie ihr Zuhause, das Ziselsberger-Häusl in Aindorf, aus, wo sie mit ihren beiden Töchtern Marianne und Petra lebten. Zur Familie zählen heute auch die Schwiegersöhne Alois und Max, fünf Enkelkinder sowie acht Urenkel. Im Jahr 2020 verstarb seine Ehefrau Marianne.
Neben seinen Katzen gehörte der Garten zu seinem großen Hobby. Sehr aktiv war das Ehepaar beim früheren Wanderverein Pittenhart. Beide waren Mitglieder im Aindorfer Schützenverein, im Trachtenverein Aindorf-Pittenhart und bei der Pittenharter Feuerwehr. Am offenen Grab haben sich die Fahnen der Vereine zum letzten Gruß gesenkt und die Vorsitzenden haben sich von ihrem Vereinsmitglied verabschiedet.
Die Freude an Reisen und Ausflügen hat sich Bernhard Huber auch nach dem Tod seiner Frau bewahrt. Ein Lieblingsziel von Bernhard Huber war Altötting. Die Besuche der Gottesdienste in der Basilika wie auch der Kirchgang in Pittenhart waren für ihn und seinen Glauben wichtig: „Des gibt mir vui“, hat er immer gesagt. Gerne besuchte er auch die Altennachmittage. Pfarrer Kronast erinnert sich an den Seniorennachmittag im Juli am Hilgerhof, bei dem Bernhard Huber dabei war und ihn persönlich zu seinem 95. Geburtstag einlud. Keine vier Wochen später ist es Pfarrer Kronast, der seinen letzten Erdenweg begleitet und den Trauergottesdienst für ihn zelebrierte, den der Pittenharter Kirchenchor musikalisch feierlich begleitet hat. emk