Eggstätt – Im Rahmen der Veranstaltungen zu 1100 Jahre Eggstätt hatte Ortsarchivar Peter Fenzl zu einem historischen Rundgang eingeladen. An zwei Terminen versammelten sich die Teilnehmer zu Beginn am Rathaus.
Peter Fenzl startete die Zeitreise 200 Jahre zurück mit Erklärungen zu den herrschenden Leibeigenschaften und den Grundherrschaften. Um 1812 gab es 25 Bauernhöfe in Eggstätt, die grundherrschaftlich zur Hofmark Hartmannsberg, zum Kloster Frauenchiemsee, dem bayerischen Herzog oder zur Kirche gehörten. Nach weiteren Erklärungen zu den geforderten Abgaben (Zehent) und der Einordnung der Hofgrößen in Bruchteile eines ganzen Hofes (beispielsweise ein Viertel, ein Achtel oder ein Zweieindreißigstel) folgte auf dem Rundgang das Schulgebäude. Fenzl ist selbst noch im heutigen Rathaus zur Schule gegangen. Die weitere Entwicklung mit dem Bau der neuen Schule, dem Einzug der Feuerwehr ins alte Schulgebäude bis hin zur aktuellen Nutzung als Rathaus mit Haus des Gastes und Touristinfo spannte den Bogen bis zur heutigen Zeit. Viele interessante Informationen und Antworten auf Fragen der Teilnehmer rundeten dieses Kapitel anschaulich ab.
Viele Geschichten wurden auf dem Rundgang erzählt. Ein besonderes Ereignis war ein Brand im Jahr 1839, der das damalige Zentrum grundlegend veränderte. Bedeutsam war auch der Neubau der Eggstätter Pfarrkirche, die 1872 eingeweiht wurde. Der Turm ist noch älter und besteht auch aus Baumaterial der abgetragenen Zickenburg in Hartmannsberg.
Aktuell wird überlegt, die Führung nochmal anzubieten – voraussichtlicher Termin ist im Oktober.