Herzensprojekt sucht helfende Hände

von Redaktion

Sachranger Dorfladen feiert 15 Jahre – Ehrenamt mit saisonalen Schwankungen

Aschau – 15 Jahre Dorfladen – das Bergsteigerdorf Sachrang kann stolz auf sich sein. Die Gesellschafter – Geschäftsführerin Dr. Monika Hübner und ihre Mitstreiter Ulrich Baretzky und Dr. Clemens Hoffmann – haben zu Jahresbeginn das Dorfladen-Team neu aufgestellt. Das Ladenkonzept ist gleich geblieben.

Monika Hübner zeigt auf die Regale. Es gibt Bio-, aber auch das „normale“ Grundsortiment, seien es Gewürze oder Backzutaten. Nach wie vor legen sie im Dorfladen großen Wert auf die regionale Herkunft der Produkte, auf faire Preise sowie auf ein kundenfreundliches und qualifiziertes Verkaufs-Team. Allerdings könnten es ein paar helfende Hände mehr sein: „Vor allem in den Sommermonaten täte Verstärkung gut“, wirbt Monika Hübner, dort „zu arbeiten, wo andere Urlaub machen und dabei Teil eines echten Herzens-Projektes zu sein“.

Der Sachranger Dorfladen ist eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Mitten im Ort liegt der 2010 gegründete Laden. Er ist Verkaufsstelle für Lebensmittel des täglichen Bedarfs und Treffpunkt zugleich. 2019 wurde er sogar auf der Grünen Woche in Berlin zum Dorfladen des Jahres gekürt.

Erfolg dank
vieler Unterstützer

Um einen solchen Laden in einem 520-Einwohner-Dorf – davon 290 im Kernort – am Leben zu erhalten, braucht es viele helfende Hände und Unterstützer. Noch immer sieht der Dorfladen aus wie ein Kaufmannsladen aus früheren Zeiten: rote Terrakottafliesen auf dem Boden, viel warmes Licht von oben, große Fenster, hölzerne Verkaufstheken, Warenkörbe und eine offene kleine Küchentheke. Zeitungen und Zeitschriften sowie Post- und Ansichtskarten, saisonales Gemüse, Obst und Salatköpfe, im großen Kühlschrank lagern die Milchprodukte, ausschließlich von regionalen Anbietern, Getränke, Kaffee, Tee, Nudeln, Mehl, Essig und Öl, Toilettenartikel. An der offenen Frischetheke gibt es Wurstwaren und Käse, vornehmlich von Anbietern aus dem Priental und vom Niederndorfer Berg, ganz im Sinne der bayerisch-tirolerischen Freundschaft. Und wer Schweinebraten oder Wild zubereiten will, der bestellt im Dorfladen. Ganz nach dem Motto: Heute bestellt, morgen geliefert. In der Kuchentheke lockt ein hausgemachter Schokoladenkuchen, die Kaffeemaschine surrt leise vor sich hin, dazu noch das freundlich-lächelnde Personal – so kann Einkaufen vor Ort ausschauen. Auch für Touristen, die für eine Brotzeit oder ein Sachranger Bergsteiger-Frühstück vorbeischauen. Monika Hübner sagt: „Als Nahversorger, Vollsortimenter und Cafébetrieb sind wir nicht nur sozialer Treffpunkt des Bergsteigerdorfes, sondern auch wichtig für unsere Dorfbewohner, die kein Auto haben. Wir liefern auch innerhalb des Ortes.“

Geöffnet ist nun Montag bis Mittwoch 7.30 bis 12.30 Uhr, am Donnerstag von 7.30 bis 17 Uhr, am Freitag von 7.30 bis 18 Uhr und am Samstag von 7.30 bis 12.30 Uhr. Nur am Sonntag ist geschlossen.

Viel freiwilliges
Engagement

Alles in allem läuft es passabel, dank der vielen Freiwilligen. Auch die Geschäftsführerin arbeitet ehrenamtlich. Aber dennoch ist es ein steter Kampf, den Laden zu erhalten. „Nicht zuletzt, da die Arbeit stark saisonal anfällt und flexible Arbeitszeiten abverlangt.“ Monika Hübner wirbt deshalb um mehr helfende Hände, auch eine Marktleiterin oder ein Marktleiter täten gut. 15 Jahre gibt es nun schon den Dorfladen. Groß haben sie nicht gefeiert, aber dennoch waren sie stolz, dass er sich schon so lange dank der vielen Ehrenamtlichen, den loyalen Lieferanten, den finanziellen Unterstützern und dem stillem Helferkreis gehalten hat. 15 Jahre gibt es den Dorfladen – für und mit dem Dorf. Da kann man nur wünschen, dass sich weitere Helfer finden. Damit Sachrang 2035 ein Vierteljahrhundert Dorfladen feiern kann.

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