Aschau – Während der Sommermonate gibt es jeweils am Freitagabend in der Pfarrkirche Aschau eine halbe Stunde „Musik für die Seele“. Im Mittelpunkt stand diesmal der Männerchor Aschau unter der Leitung von Rupert Schäffer, der gemeinsam mit der Kampenzithermusik unter Leonhard Wimmer und der Moderatorin Monika Schwingenheuer einen musikalischen Abend voller emotionaler und nachdenklicher Töne gestaltete.
Das Thema war „Heimat“ – ein vielschichtiger Begriff, der in den dargebotenen Stücken aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wurde. Es war gewissermaßen ein Streifzug „durch die Heimat“.
Der Chor eröffnete den Abend mit der „Heimatmelodie“ von Gotthilf Fischer mit einer beeindruckenden Solo-Ergänzung von Rupert Schäffer. Das Lied beschreibt die Umgebung, in der man sich wohl und geborgen fühlt, wo man die Verbundenheit der Familie spürt, wohin man gerne aus der Fremde zurückkehrt. Es war ein idealer Auftakt, um das Publikum sanft und berührend auf die musikalische Reise mitzunehmen.
Nach Monika Schwingenheuers Begrüßung ging es weiter mit „Frisch gesungen“ von Friedrich Silcher, einem Lied aus der Zeit der Romantik, das mit seinen Versen die Seelenheimat umschreibt. Zwischen einzelnen Liedern des Männerchors erklangen auch immer wieder wohltuende heimatliche Klänge von der Kampenzithermusik.
Einen majestätischen und gleichzeitig nachdenklich machenden Moment schuf der Chor mit Mendelssohn Bartholdys „Der Jäger Abschied“ nach einem Gedicht von Joseph von Eichendorff. Dabei geht es um einen Jäger, der sich wehmütig von seinem Wald verabschieden muss. Er preist einerseits den Schöpfer des Waldes und ruft andererseits auch zu dessen Schutz auf. Wer fühlt sich da nicht an die heimischen Bergwälder erinnert und den eindringlichen Appell die Natur zu bewahren.
Mit den „Seligpreisungen“ nach Texten aus der Bergpredigt waren ostkirchliche Töne aus der Ukraine zu hören. Nachdenklich stimmte dann auch das bekannte Lied „Fein sein, beinander bleibn“, das mit einfachen Weisheiten zum menschlichen Miteinander das Publikum berührte.
Der Klassiker „La Montanara“ durfte an einem Abend zum Thema Bergheimat nicht fehlen. Das Lied erzählt von der Schönheit der Berge und der legendären Bergbewohnerin „Soreghina, la Figlia del Sol“, der Tochter der Sonne, des Lichts, und bringt die Faszination der alpinen Welt musikalisch zum Ausdruck. Hier wäre es jedoch besser gewesen, man hätte nicht mit den Kirchenglocken konkurrieren müssen.
Den Abschluss der musikalischen halben Stunde bildete das Stück „Abendfrieden“, das die tiefe Verbundenheit mit der Bergheimat in eindrucksvollen Tönen beschrieb und – wie der langanhaltende Applaus unterstrich – das Publikum in einer Stimmung der Ruhe und Dankbarkeit entließ.