„Ein Schatz, den es zu erhalten gilt“

von Redaktion

Nach Tod der Schnaitseer Wirtin – Was passiert mit dem alten „Gasthof zur Post“?

Schnaitsee – Bis zuletzt stand sie in ihrer Gastwirtschaft: Am 17. April ist Traudl Ederer im Alter von 85 Jahren gestorben. Seit ihrem Tod ist die Wirtschaft im Herzen von Schnaitsee geschlossen – und so für viele Bürger von einem Tag auf den anderen eine Institution sowie ein Treffpunkt für Jung und Alt weggebrochen.

„Eine unsagbar traurige Sache“ – nicht nur in den Augen von Bürgermeister Thomas Schmidinger. Die Wirtschaft am Marktplatz direkt neben dem Maibaum sei über die Jahre hinweg „ortsprägend“ gewesen und allein deshalb schon „erhaltenswert“. Eine Wirtschaft trage schließlich zum „guten Erscheinungsbild und zum Zusammenhalt“ in einer Gemeinde bei. „Das ist ein unglaublicher Schatz, den es zu erhalten gilt. Freilich möchten wir diesen Erhalt, soweit es uns möglich ist, unterstützen“, sagt der Bürgermeister.

Doch ganz so einfach sei das nicht: Auch wenn man noch so bemüht sei, der Kommune seien die Hände gebunden, da sich das Gebäude derzeit nach wie vor im Privateigentum besitzt. „Solange nichts zum Verkauf steht, können wir nicht tätig werden – egal, in welcher Art und Weise“, erklärt Schmidinger und betont überdies, der Betrieb einer Gastwirtschaft gehöre ohnehin nicht zu den gemeindlichen Pflichtaufgaben.

Doch neue Pächter für alte Wirtshäuser zu finden, gilt heutzutage nicht nur in der Region als Herausforderung. Denn das Wirtshaussterben macht auch vor dem Chiemgau nicht Halt. Während andere Ortschaften mittlerweile gar keinen Wirt mehr im Dorf haben, befinde sich Schnaitsee immerhin in der glücklichen Lage, dass direkt neben dem Rathaus mit der „Taverne Ägäis“ nach wie vor ein Restaurant vorhanden sei.

Wie es indes in Zukunft direkt gegenüber weitergeht, mit dem derzeit leerstehenden „Gasthof zur Post“, das steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt in den Sternen. Marina Birkhof

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