Frühere Blüte durch Klimawandel

von Redaktion

Apfelsortenführung in Streuobstwiesen am Brainpold

Bad Feilnbach – Inzwischen hat bei den Obstbauern in der Bad Feilnbacher Obstanbauregion die Ernte ihrer kostbaren und gesunden Früchte begonnen. In hauptsächlich mühevoller Handarbeit holen sie hochwertige Naturprodukte von ihren Bäumen. Dazu gehört auch die Familie Litzlfelder vom Daveicht-Anwesen in Bad Feilnbach.

Zum Start der neuen Pflück- und Vermarktungssaison hatte Michael Litzlfelder junior, Vorsitzender vom Obst- und Gartenbauverein Feilnbach-Wiechs-Litzldorf, zur diesjährigen Apfelsortenführung in die Streuobstwiesen am Brainpold eingeladen. Wissenswertes über die verschiedenen frühen und späten Apfelsorten vermittelte sein Vater, Michi Litzlfelder senior, der sich seit über 36 Jahren mit Herz, Leidenschaft und Liebe dem Obstanbau widmet.

Arbeiten mit den Gesetzen der Natur

Mit seinem umfangreichen Fachwissen, welches ihm die Vorfahren verantwortungsvoll in die Wiege legten und er selbst in Kursen, Seminaren und Lehrgängen erwarb, faszinierte der „Daveicht-Michi“ über 30 Interessenten, darunter Mitglieder des örtlichen und benachbarten Obst- und Gartenbauvereins. Inbegriffen waren Probieren und Verkosten edler Sorten frisch vom Baum.

Obstanbau sei ein sehr vielfältiges Handwerk. Qualität, Aussehen und Ergiebigkeit unterliegen seit ewigen Zeiten den Gesetzen der Natur, wie Litzlfelder senior zu Beginn seiner Exkursion durch seinen gepflegten Obstgarten erklärte. Mehrmals pro Woche im Obstjahr wandelt er über seine Streuobstwiesen.

Vitaminbomben
mit schönen Namen

Wie der langjährige und gewissenhafte Baumwart vom Obst- und Gartenbauverein beobachtet, lasse sich der Klimawandel bezogen auf die Obstbäume auch in seiner Streuobstwiese nicht mehr leugnen. Der Blütenaustrieb erfolge mittlerweile wesentlich früher.

Nicht allzu berauschend war die Blütenphase im Frühling und die merkwürdigen Kapriolen der Witterung mit kaltem Mai, Trockenphasen im Juni sowie Kältephase mit Dauerregen im Juli. Folge war an manchen Bäumen eine allzu frühe Gelbfärbung und ein Herabfallen der Blätter.

Betroffen von den naturbedingten Einflüssen waren nicht nur Kernobstsorten, sondern auch Steinobstfrüchte. Im Anbaugebiet Altofing gebe es heuer so gut wie keine „Feilnbegga Hauszwetschge“.

Wie viele Obstbauern in der Region, verrichtet die Familie Litzlfelder trotz Widrigkeiten ihre verantwortungsvolle Arbeit im Einklang mit der Natur und hofft dennoch auf eine gute und ausreichende Ernte für Verbraucher und Genießer, die heimische Produkte zu schätzen wissen. Dazu gehören schmackhafte Vitaminbomben, wie etwa die Sorten „Pfirsichroter Sommerapfel“, „Jakob Fischer“, „Jakob Lebel“, „Goldrenette von Blenheim“, „Regina“, „Prinz Albrecht“, „Kaiser Wilhelm“, „Santana“, „Winter Rambur“ und viele andere Sorten. Überzeugende Wirkungen leisteten schmackhafte Kostproben dank Martina und Michael Litzlfelder junior.

Erhältlich sind Äpfel aus heimischem Anbau unter anderem bei den Obstbauern der Obst- und Gartenbauvereine Feilnbach-Wiechs-Litzldorf und Au-Dettendorf sowie auf dem Bad Feilnbacher Apfelmarkt, der heuer vom 9. bis 12. Oktober stattfinden wird.

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