Wasserburg – 85 Leute sind in dem Hochhaus in der Dr.-Fritz-Huber-Straße in Wasserburg gemeldet. Nicht alle waren am vergangenen Sonntag, einem herrlichen Spätsommertag, daheim. Die Bewohner, die vor Ort waren, mussten jedoch urplötzlich das Haus verlassen: Denn es wurde komplett geräumt. Zweieinhalb Stunden hieß es: warten auf die Rückkehr und auf eine Nachricht, was hinter dem merkwürdigen Gasgeruch stecken könnte.
Das ist bis jetzt ungeklärt. Denn dass es nach Gas roch, wie es Bewohner im oberen Bereich des achtstöckigen Hauses gemeldet hatten, stellten auch Feuerwehrleute fest, die als Erste am Ort des Geschehens ankamen.
Keine Panik
oder Unruhe
Von „einem deutlich wahrnehmbaren Geruch“ sprachen sie laut dem Sprecher der drei Feuerwehren, Georg Reinthaler. Die Anwesenden wurden deshalb aufgefordert, zügig das Haus zu verlassen und versammelten sich draußen. Die Räumung verlief laut Reinthaler ruhig und geordnet. Panikstimmung oder größere Unruhe blieben aus.
Für die Vermieter, die Gemeinnützige Wasserburger Wohnungsbaugenossenschaft GWG, gibt es keinen weiteren Handlungsbedarf. Denn das Gebäude mit 36 Wohnungen werde nicht durch eine Gasheizung versorgt, sondern von einer Pelletsanlage. Ein Gasleitungsleck sei also auszuschließen, sagt Mathias Musselmann, Prokurist bei der GWG. Sie hat 1500 Wohnungen im Bestand, in den Landkreisen Rosenheim, Ebersberg, Mühldorf und Erding.
Trotzdem war ein Vertreter der Erdgas Südbayern vor Ort, berichtet Reinthaler. Die Atemschutztrupps der drei Feuerwehren aus Wasserburg, Bachmehring und Attel-Reitmehring durchsuchten nach seinen Angaben das Hochhaus mit Gasmessgeräten. Diese haben die Größe eines Smartphones, sind am Atemschutzgerät installiert und schlagen sofort an, wenn die Gaskonzentration zu hoch wird. Das war im Hochhaus in der Dr.-Fritz-Huber-Straße nicht der Fall.
Trotzdem wurde Wohnung für Wohnung abgesucht und kontrolliert sowie durchgemessen, so Reinthaler. Eine Wohnung musste laut Polizeiangaben vorsichtshalber gewaltsam geöffnet werden, weil die Mieter nicht da waren. Über eine Drehleiter seien außerdem alle Balkone sowie das Dach überprüft worden.
Entwarnung nach zweieinhalb Stunden
Nach rund zweieinhalb Stunden konnte schließlich Entwarnung gegeben werden, alle Bewohner durften ins Haus zurückkehren. Eine Ursache für den Gasgeruch habe sich vor Ort trotz akribischer Suche nicht mehr feststellen lassen, so die Feuerwehr und die Polizeiinspektion Wasserburg. „Woher der kurzzeitige Gasgeruch stammte, ist weiterhin unklar“, so die Inspektion.
Im Einsatz waren etwa 60 Feuerwehrleute, Vertreter der Kreisbrandinspektion, von Polizei und Rettungsdiensten. Verletzt wurde niemand.