Stephanskirchen – Mit Musik und geselligem Beisammensein feierte die Seniorenbegegnungsstätte Stephanskirchen (SBS) ihren diesjährigen Wiesnbetrieb. Im voll besetzten Vereinssaal wurde SBS-Vorsitzende Cornelia Gerner-Elsässer mit rhythmischem Klatschen und Marschmusik von den Musikern Anneliese und Klaus Jakubik sowie Fritz Federkiel begrüßt.
Nach der Begrüßung nahm Gerner-Elsässer die Gäste mit auf eine Zeitreise in die Geschichte des Bierbrauens. Sie berichtete, dass das Brauen von Bier bis ins Mittelalter hinein traditionell in der Hand der Frauen lag – ähnlich wie das Brotbacken oder Kochen. „Bier war damals gesünder und nahrhafter als Wasser, weshalb es in vielen Haushalten selbst gebraut wurde“, erklärte die Vorsitzende. Auch bei Hochzeiten spielte das Brauwesen eine Rolle: „Wenn eine junge Frau in eine neue Familie einheiratete, bekam sie in der Regel einen Braukessel als Mitgift mit in den Hausstand“, so Gerner-Elsässer weiter.
Ein besonderes Beispiel für die weibliche Braukunst nannte sie mit Hildegard von Bingen, einer Benediktiner-Nonne aus dem 11. Jahrhundert. Diese hob bereits damals die Bedeutung des Hopfens als antibakteriell wirkendes Mittel hervor und empfahl ihren Mitschwestern und Brüdern: „Cervisium bibat!“ – Man trinke Bier. Die Gäste der Wiesnveranstaltung nahmen sich diesen Ratschlag gerne zu Herzen und genossen dazu Leberkäs mit Brezen, serviert von Gisela Stanek und Monika Zimmert, die für den Küchendienst verantwortlich waren. Für die passende Stimmung sorgte das Musikertrio mit volksfesttypischen Musikstücken.
Launige Verserl zum Thema „Wissen S‘ des no?“ weckten heitere Erinnerungen an frühere Zeiten: Wie war das Bierholen in der Kindheit? Durfte man einen Schluck aus Vaters Krug nehmen? Macht Bier dumm? Diese und weitere Fragen wurden in geselliger Runde diskutiert – die Zeit verging dabei wie im Flug.
Bereits zum vierten Mal lud die SBS zu einer Wiesnveranstaltung während des Rosenheimer Herbstfestes ein.