„Mixtura Cantorum“ überwältigt Zuhörer

von Redaktion

Kammerchor überzeugt mit Stimmenvielfalt und Experimentierfreude

Bad Endorf – Erstmals trat der überregionale Kammerchor „Mixtura Cantorum“ in der Sankt-Jakobus-Kirche in Bad Endorf auf und begeisterte mit seinem vielstimmigen Auftritt ein völlig überwältigtes Publikum. Begleitet wurden die rund 60 Sänger in den Gesangspausen von Organist Tobias Kerscher. Dirigent Mario Gebert und der Chor freuten sich über die enthusiastische Zuhörerschaft. Als einer von acht ausgewählten Chören, beworben hatten sich über 200, wird „Mixtura Cantorum“ im Juli 2026 mit dem BR-Orchester und Sir Simon Rattle im Münchner Circus Krone auftreten.

Laien auf
höchstem Niveau

Die Schirmherrschaft über den Auftritt hatte die Gebirgsschützenkompanie Endorf übernommen. Deren Vorsitzender Rainer Günthör begrüßte die Mitglieder des Chors und Dirigent Mario Gebert sowie Organist Tobias Kerscher. Als die Sänger ihre Stimmen erhoben, ging ein begeistertes Raunen durch die voll besetzte Kirche. Der Auftritt – wie auch die Übernahme der Schirmherrschaft – kamen durch die Familie Seitz zustande. Denn Hedwig Seitz singt schon seit vielen Jahren im Chor „Mixtura Cantorum“ und ihr Mann ist bei den Gebirgsschützen. Die beiden bewarben nicht nur das Konzert, die Sänger verbanden Konzertauftritt und Proben gleichzeitig mit einem mehrtägigen Ausflug in den Chiemgau und besuchten die Inseln.

Im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung ging Dirigent Gebert auch auf die Geschichte des hoch professionellen Chores ein, der im Grunde zwar nur zwischen sechs und acht Auftritte im Jahr hat, aber dafür aus Laien besteht „die auf höchstem Niveau singen können“. Gegründet habe sich der Chor aus dem Jugendchor des fränkischen Sängerbundes, erzählte Gebert nach dem Konzert. Der Chor „Mixtura Cantorum“, der sich daraus entwickelt habe, sei rund 30 Jahre alt. Die Proben fänden immer projektbezogen statt und die Mitglieder reisten aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zu den Proben vor den Auftritten an. „Wir haben ein sehr anspruchsvolles Programm“, fasste Gebert zusammen und ging auf das musikalische Repertoire des Konzertabends in der sehr gut gefüllten Bad Endorfer Kirche ein.

Im Grund präsentierten die Sänger Musik aus rund 500 Jahren und machten diese für das Publikum in einer besonderen Art und Weise erleb- und hörbar, stellte der Dirigent an „Mixtura Cantorum“ heraus. „Wir arbeiten manchmal mit stimmtechnischen Effekten“, unterstrich er: „Musik darf auch mal harsch und eklig klingen“ und um ein Stück erlebbar zu machen, lege er darauf ganz besonderen Wert.

Heiße Handflächen
beim Applaus

Etwa die Hälfte des musikalischen Programms an diesem Abend waren geistlicher Musik gewidmet. Die übrige Zeit standen Werke mit weltlichem Inhalt im Vordergrund. Dabei kamen aber auch regionale und weniger bekannte Werke auf das Dirigentenpult und erfreuten das Publikum. „Standing Ovations“ und zehnminütiger Applaus waren denn auch die Ernte des fantastischen Konzerts und für die heißen Handflächen stimmten die Mitglieder des Chors zu zwei Zugaben an. „Neigen sich die Stunden“ und, den Gebirgsschützen gewidmet, „Über die Berge weit“ war der musikalisch gelungene Abschluss eines wunderbaren Konzerts.

Im Oktober 2025 werden die Mitglieder des Chores in Wemding in der Nähe von Treuchtlingen zu hören sein.

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