Edling – Für Schlagzeilen hat das Caritas-Heim „Sonnengarten Edling“ vor knapp eineinhalb Jahren gesorgt. Damals war von einem „eklatanten Personalmangel“ die Rede. Nachdem das Heim Sankt Konrad in Wasserburg geschlossen worden war, wurde Pflegepersonal nach Edling verlegt, um die Situation zu beruhigen. Mittlerweile gilt die Lage hier wieder als geordnet.
Anfang des Jahres 2024 hatte sich die Caritas selbst angezeigt, als die Einrichtung annehmen musste, dass Bewohner aufgrund mangelnder Pflege zu Schaden gekommen sein könnten. Diese Vermutung hat sich allerdings nicht bestätigt.
Wie Rainer Vietze, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein, auf Anfrage mitteilt, wurde das Ermittlungsverfahren inzwischen eingestellt. Einen Tatnachweis für ein pflegerisches Fehlverhalten gebe es nicht. Ermittelt worden sei gegen Unbekannt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung zum Nachteil mehrerer Heimbewohner im Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 1. Februar 2024. Aufgrund eines „schlechten pflegerischen Zustandes und einer kritischen Versorgung der Bewohner“ habe der Verdacht bestanden, dass bei den Geschädigten Dekubitalgeschwüre – also Druckgeschwüre – aufgetreten seien, die nicht oder nicht rechtzeitig behandelt worden sein könnten, so Vietze.
Im Rahmen der Ermittlungen sei die ehemalige Einrichtungsleiterin als Zeugin vernommen worden. Außerdem seien Pflegeakten sowie weitere Unterlagen der Bewohner beschlagnahmt und anschließend der beauftragten Sachverständigen zur Begutachtung auf mögliche pflegerische Kunstfehler übermittelt worden.
Bei der Überprüfung der Dokumente hätten sich keine Anhaltspunkte für ein pflegerisches Fehlverhalten ergeben. Zudem habe die Sachverständige auch darauf hingewiesen, dass sich selbst bei pflegerischer Versorgung und Prophylaxe Druckgeschwüre nicht komplett verhindern lassen würden und es sogar trotz sofort ergriffener Gegenmaßnahmen zu deren Zunahme kommen könne. Ende Juli seien die Ermittlungen deshalb eingestellt worden.
Sophia Huber