Samerberg – In der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause stand das Thema nachhaltiges Bauen im Mittelpunkt der Diskussion. Ratsmitglied Dr. Irene Schulze-Strein brachte einen Antrag ein, der die Erstellung eines Kriterienkatalogs für nachhaltiges Bauen bei gemeindlichen Bauprojekten vorsah.
„Bemühungen optimieren“
Ziel dieses Katalogs sei es, wie Dr. Schulze-Strein erläuterte, die Bemühungen der Gemeinde Samerberg in Sachen Nachhaltigkeit weiter zu optimieren. Dabei sollten Aspekte wie die Auswahl der Baustoffe, Wärmeschutz, Energieversorgung, Haustechnik, Stellplätze und Außenanlagen ebenso berücksichtigt werden wie die Anwendung in der Praxis.
Ziel des Vorhabens sei es, die Bemühungen der Gemeinde in Bezug auf Nachhaltigkeit zu optimieren, mit Rohstoffen und Energien sparsam umzugehen, die Umweltbelastung zu reduzieren, gesunde Wohnverhältnisse zu schaffen sowie günstige Energie- und Lebenszykluskosten zu erreichen. Dr. Irene Schulze-Strein erklärt genauer, dass sich die Gemeinde zwar bereits mit den Themen der Nachhaltigkeit befasst und auch einige Projekte, wie die kommunale Wärmeplanung oder die Förderung auf Mobilität am Laufen sind. Oft werde beim Bauen jedoch das Hauptaugenmerk auf den Heizwärmebedarf eines Gebäudes gelegt. Betonen wolle sie, dass auch auf den primären Energiebedarf bei der Herstellung eines Baustoffes oder Gebäudes, auf Lebenszykluskosten sowie ökologische, ökonomische und soziokulturelle Faktoren zu achten sei. Es komme ihr also nicht nur auf die Verwendung der richtigen Baustoffe, sondern auch auf deren Herstellungsbedingungen an. Gesundheits- und klimaschädliche sowie giftige Stoffe müssen beim Bau vermieden werden.
Die übrigen Gemeinderatsmitglieder zeigten sich grundsätzlich offen für das Anliegen, äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich der praktischen Umsetzung. Sie befürchteten, dass ein starrer Kriterienkatalog die Gemeinde zu sehr einschränken und möglicherweise zu erheblichen Mehrkosten führen könnte.
Gremium will Festlegung vermeiden
Stattdessen wolle man im Gremium weiterhin flexibel zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit abwägen. Auch Bürgermeister Georg Huber betonte, das eine würde das andere keineswegs ausschließen. Zudem wies er darauf hin, dass viele Baurichtlinien und Standards bereits durch Förderprogramme vorgegeben seien.
Nach ausführlicher Diskussion wurde der Antrag von Dr. Schulze-Strein mit zwölf zu einer Stimme abgelehnt. Die Gemeinde wolle sich jedoch bestehende Kriterienkataloge anderer Kommunen anschauen und prüfen, ob einzelne Punkte daraus für die Umsetzung in Samerberg sinnvoll sein könnten.