Es ist nicht zu übersehen. In der Gesundheitswelt Chiemgau (GWC) in Bad Endorf ist Großes im Gange. Das Areal südlich der Simssee Klinik und westlich der Chiemgau Thermen hat sich in eine Großbaustelle verwandelt. Momentan wird eine elf Meter hohe Schallschutzwand aufgebaut, die Anwohner, Patienten der benachbarten Klinik und Gäste der Thermenlandschaft so gut wie möglich vor Lärm schützen soll. Danach rücken die Spezialisten der MND-Bergbaugruppe an. Ab Montag (22. September) werden in 61 Schwerlasttransportern Bohrturm und -anlage sowie Arbeits- und Wohncontainer angeliefert. Ende September beginnt die heiße Phase. Dann soll die Bohranlage „RIG 40“ den Zugang zu den Tiefen der ältesten Quelle der Bad Endorfer Gesundheitswelt öffnen. Die Bohrung „GWC II“ wurde vor 65 Jahren in Betrieb genommen, um Thermalwasser aus circa 4850 Metern Tiefe zu fördern. Nun muss sie vom tiefsten Punkt in etwa 4850 Metern bis auf 2500 Meter verfüllt werden. Auf diesem Horizont befindet sich das Thermalwasser-Reservoir. Ab dieser Tiefe soll das Förderrohr saniert werden, damit das hoch mineralisierte Heilwasser wieder sprudeln kann. Gegenwärtig werden die Chiemgau-Thermen aus der Bohrung „GWC III“ mit 250 Kubikmetern Thermalwasser – das sind fast 1400 Badewannenfüllungen – gespeist. Die voraussichtlichen Kosten für das Mammut-Projekt, das im Herbst 2026 abgeschlossen sein soll, werden auf circa 13 Millionen Euro geschätzt. Fotos Ammelburger