Oberaudorf – Im Baugebiet „Am Heimfeld“ in Oberaudorf soll ein neues Wohngebiet entstehen. Doch das Interesse an Bauland für Einzel- und Doppelhäuser hält sich in Grenzen. Nun soll es die Sparkasse richten und dafür auch eine Provision bekommen. Was das für die Käufer bedeutet.
„Am Heimfeld“ in Oberaudorf sollen acht Einzelhäuser, zwölf Doppelhaushälften und fünf Mehrfamilienhäuser entstehen. Doch das Interesse am Bauland hält sich in Grenzen.
Kaum Interesse an
teurem Bauland
Dabei könnte die Gemeinde das Geld aus dem Verkauf der Grundstücke gut gebrauchen. Wegen gestiegener Personalkosten, höherer Kreisumlage und gesunkener Schlüsselzuweisungen hatte der Gemeinderat im Frühjahr sogar auf Zeit gedrängt und beschlossen, die Bewerbungsfrist für die Grundstücke im neuen Baugebiet „Am Heimfeld“ um einen Monat zu verkürzen. Die Gemeinde erhofft sich aus dem Verkauf Einnahmen von etwa 1,3 Millionen Euro.
Doch es lief schlechter als gedacht. Die Bewerbungsfrist wurde von Ende Juli sogar noch einmal auf Ende August verlängert. Trotzdem meldeten sich nur drei Interessenten. Offenbar war der ursprünglich angedachte Preis von 950 Euro pro Quadratmeter den Oberaudorfern zu hoch. Nun soll es die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling richten. In seiner jüngsten Sitzung entschied der Gemeinderat, dass die Grundstücke über das Immobiliencenter der Bank vermarktet werden sollen.
Fünf Grundstücke für Einzelhäuser und zwölf Grundstücke für Doppelhäuser sollen an private Eigentümer verkauft werden. Die Sparkasse erhält laut Vertrag von der Gemeinde für jedes verkaufte Grundstück 2,38 Prozent vom Kaufpreis als Provision. Darüber hinaus ist die Bank berechtigt, auch vom Käufer eine Provision zu verlangen, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Um den Verkauf zu beschleunigen, wurde der Preis pro Quadratmeter von mindestens 950 Euro auf 900 Euro gesenkt. Die Grundstückspreise orientieren sich an den gültigen Bodenrichtwerten. Die Erschließungskosten sind inklusive. Die Maklerkosten kommen hinzu.
Nach Inkrafttreten des Vertrags können die Grundstücke nur noch über die Sparkasse erworben werden.
Die Vertragslaufzeit beträgt ein halbes Jahr, sie verlängert sich um jeweils drei Monate, wenn nicht vorher fristgerecht gekündigt wird. Der Gemeinderat stimmte geschlossen für den Abschluss des Vertrags mit der Sparkasse.
Trotz der Vermarktung durch die Sparkasse, möchte die Gemeinde vorrangig der einheimischen Bevölkerung den Grundstückserwerb im neuen Wohngebiet an der Bad-Trissl-Straße ermöglichen.
Bauland ist für
Einheimische gedacht
Auch sollen Spekulationen ausgeschlossen und die Errichtung von Zweitwohnungen vermieden werden. Deshalb wurden für die Grundstücksvergabe Kriterien entwickelt, die an die Verfahren für Einheimischenmodelle angelehnt sind. Die geltenden Richtlinien, der Bewerbungsbogen und die Planunterlagen sind auf der Homepage der Gemeinde unter www.rathaus-oberaudorf.de abrufbar.
Die fünf großen Mehrfamilienhäuser – davon eines als Wohnhof gestaltet – sollen im Eigentum der Gemeinde bleiben und mit entsprechender Förderung dem mietpreisreduzierten Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden.