Eggstätt – Während der Planungen zu den Jubiläums-Beiträgen der Gemeinde Eggstätt entstand die Idee, einen musikalischen Querschnitt „Werke aus elf Jahrhunderten“ zusammenzustellen.
Musikalische
Zeitreise
Die Chorleiterin Nadja Stübl fand in Judith Schreyer-Bergmann aus Eggstätt eine Spezialistin auf dem Gebiet der Barockmusik sowie eine hervorragende Musikerin an der Violine, Barockgeige und Fidel. Im Konzert kam auch eine Truhenorgel zum Einsatz, die die Orgelbaufirma Osterhammer gebaut und verliehen hatte. Diakon Josef Stürzer sprach verbindende Worte zwischen den musikalischen Epochen.
Die Zeitreise begann im Mittelalter um das Jahr 1000. „Veni Creator Spiritus“ war der Titel des Stücks, zu dessen Vortrag sich der Chor auf vier verschiedene Positionen in der Kirche St. Georg aufgeteilt hatte. Der A-cappella-Gesang wurde mit den Klängen von Klangschalen kombiniert und in dem verdunkelten Kirchenraum fühlte man sich tatsächlich ins Mittelalter versetzt. Aus der Renaissance kam mit dem Stück „Mit ganzem Willen wünsche ich Dir“ von Conrad Paumann die Truhenorgel und die Fidel zum Einsatz.
Nicht nur chronologisch wurde die Musik angeordnet, sondern auch die Wirkungsorte der Komponisten wurden mit Bezug zum Chiemgau und Oberbayern ausgesucht. So bekamen die Konzertbesucher auch Werke von weniger bekannten Komponisten der vergangenen Zeit zu hören. Aus der Zeit des Barocks Rupert Ignac Mayer, Pater Mauritius Zehnder und Valentin Rathgeber. Die Klassik wurde mit dem Instrumentalstück des jungen W. A. Mozart – Sonate KV 30 für Klavier und Geige – und der bekannten Chormesse in F vom Müllner Peter aus Sachrang vorgestellt. Romantisch ging es weiter mit Anton Bruckner und „Ave Maria Glöcklein“ von Franz Xaver Engelhart.
Im abschließenden Teil erklang „In Trutino“ aus der Carmina Burana von Carl Orff mit der Chorsolistin Lisa Scheck aus Eggstätt, Nadja Stübl an der großen Kirchenorgel und Judith Schreyer-Bergmann an der Violine. „Ein Danklied sei dem Herrn“ von Max Eham sowie „Gib uns Leben aus dem Geist“ von Kathi Stimmer-Salzeder bildeten mit der Gesamtbesetzung den Übergang in unsere Zeit.
Begeistert von der Vielfalt des Programms und der professionellen Darbietung gab es einen tosenden Applaus der vielen Konzertbesucher. Die Chorleiterin bedankte sich bei allen Mitwirkenden für den großen Einsatz während der intensiven und doch sehr kurzen Probenzeit von drei Wochen und für das gelungene Konzert.
„Land-Kirchenchor“ mit eigener Kraft
Den glücklichen Mitwirkenden und den dankbaren Konzertbesuchern war klar, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ein „Land-Kirchenchor“ aus eigener Kraft so ein wunderbares Konzert auf die Beine stellen kann. Als Zugabe wurde das speziell zum Jubiläum geschaffene „Lied für Eggstätt“ gesungen.