Buche im Birkenweg muss weichen

von Redaktion

Eggstätter Gemeinderat beschließt Fällung – Ersatzpflanzung angeordnet

Eggstätt – Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen, eine Buche im Birkenweg fällen zu lassen. Die Entscheidung fiel nach monatelangem Streit und mehreren Anträgen des Grundstückseigentümers.

Die Buche hatte bei einem Sturm im August vergangenes Jahr einen massiven Kronenschaden erlitten. Nachdem zwei Anträge auf Fällung im Oktober vergangenes Jahr und im Februar dieses Jahres abgelehnt worden waren, reichte der Eigentümer nun ein drittes Mal einen Antrag samt Gutachten ein. Das Gutachten stufte den Baum als stark gefährdet ein, da die verbliebenen Stark- und Grobäste nicht mehr ausreichend tragfähig seien, um auf die veränderte Windsituation reagieren zu können.

Die Verwaltung sah sich aufgrund einer Haftungsandrohung im Falle eines weiteren Sturmereignisses als Sicherheitsbehörde in der Pflicht. Zwar wurden Maßnahmen wie eine Dritteleinkürzung der Krone und ein Farbanstrich gegen Sonnenbrand vorgeschlagen, doch das Gutachten kam zu dem Schluss, dass der Baum nicht zu erhalten sei. Für den Erhalt der Buche wurden 21 Unterschriften gesammelt, zudem lud die Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung ein.

In der Sitzung führte Bürgermeister Christoph Kraus (FBE) an, dass die Erhaltungsmaßnahmen nach Schätzung des Baumpflegers rund 15000 bis 20000 Euro netto auf die nächsten drei Jahre ausmachen würden. Zudem betonte er, dass der Grundstückseigentümer eine Ersatzpflanzung von zwei Bäumen der Wuchsordnung I auf eigene Kosten durchführen werde und es auch um die Haftungsfrage gehe, da der Baum in die Straße rage. Die Verwaltung schlug deshalb vor, den Baum unter Beachtung der artenschutzrechtlichen Auflagen fällen zu lassen und die Ersatzpflanzung sofort zu veranlassen.

Gegenargumente kamen von der Grünen-Fraktion. Katharina Weinberger (Grüne) betonte den „unschätzbaren Wert“ des Baumes für das Mikroklima sowie für die örtliche Fauna und Flora. Ihr Fraktionskollege Jacob Illi wies darauf hin, dass die Wurzeln des Baumes in die Straße wüchsen und eine Entnahme den angrenzenden Birkenweg bröckelig machen sowie die Verkehrsteilnehmer gefährden könne. Bürgermeister Kraus entgegnete, die Straße sei „eh schon eine Buckelpiste“ und der Birkenweg sei zudem noch nie hergestellt worden, was eine der kommenden Aufgaben sei. Schließlich schlug Kraus vor, über die Fällung des Baumes abzustimmen. „In Abwägung der Schutzgüter zwischen öffentlichem Interesse am Erhalt des Baumes für das Ortsbild und dem Sicherheitsinteresse für die Bevölkerung, dem Antrag auf Fällung des Baumes im Rahmen einer Befreiungsentscheidung nach 31 Abs. 2 BauGB stattzugeben“, lautete der Vorschlag.

Die Verwaltung wurde beauftragt, den Erlaubnisbescheid unter Anordnung einer zweifachen Ersatzpflanzung – am Entnahme-Grundstück und an einem weiteren Kompensationsort, beispielsweise am Hartseefreizeitgelände, jeweils mit Wuchsordnung Klasse I – zu erteilen.

Bei der namentlichen Abstimmung stimmten Ludwig Estner, Bene Langl, Helmut Hundhammer (alle CSU), Gerhard Eder und Günther Hekele (beide ÜWG), Kajetan Huber, Markus Löw, Stefan Meier sowie Bürgermeister Christoph Kraus (alle FBE) für die Fällung. Die drei Vertreter der Grünen-Fraktion, Jacob Illi, Christoph Stöger und Katharina Weinberger, stimmten dagegen.

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