Politik zum Anfassen in Großkarolinenfeld

von Redaktion

Frühschoppen der Freien Wähler bringt Bürger und Mandatsträger zusammen

Großkarolinenfeld – Ein politischer Frühschoppen mit anschließendem Familienfest bot am vergangenen Sonntag in der Max-Joseph-Halle Gelegenheit zum direkten Austausch zwischen Bürgern sowie politischen Mandatsträgern aus Gemeinde, Bezirk und Landtag. Eingeladen hatte die FW-GBV, die Großkarolinenfelder, Tattenhausener Bürgervereinigung, Ortsverband der Freien Wähler.

Im Mittelpunkt stand eine Podiumsdiskussion, moderiert von Josef Baumann, Fraktionssprecher der FW-GBV im Gemeinderat. Gäste wie Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im bayerischen Landtag, Josef Lausch, Landtagsabgeordneter, Kreis- und Gemeinderat, sowie die Bezirks- und Kreisräte Barbara Stein und Sepp Hofer, Fraktionssprecher der Freien Wähler im Bezirkstag für Oberbayern, diskutierten aktuelle Herausforderungen.

Streibl widmete sich in seinem Vortrag den geopolitischen Spannungen in Osteuropa, wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Automobilindustrie und den angespannten Haushaltslagen vieler Kommunen. Bürgermeister Bernd Fessler unterstützte die Aussagen zu den finanziellen Sorgen der Städte und Gemeinden ausdrücklich. Ein zentrales Thema war zudem der Schutz der Demokratie: Beide Landtagsabgeordneten betonten die Bedeutung demokratischer Grundwerte, insbesondere angesichts politischer Unsicherheiten und Entwicklungen etwa in den USA unter Donald Trump.

In der anschließenden Diskussion kamen zahlreiche Bürger zu Wort. Kritische Fragen betrafen unter anderem die Preisentwicklung im ÖPNV und beim Deutschlandticket sowie angekündigte Kündigungen bei einem großen Industriebetrieb in Rosenheim. Weitere Diskussionspunkte waren die bürokratischen Hürden bei der kommunalen Wärmeplanung, fehlende staatliche Unterstützung bei der Zwischenfinanzierung kommunaler Maßnahmen, der „Bau-Turbo“ der Bundesregierung und Fragen zur baulichen Nachverdichtung.

Besonders viel Zuspruch erhielten die Gemeinderäte Michael Höhensteiger und Anton Forstmaier (beide FW-GBV) für ihre klaren Worte zur Kostenexplosion bei kommunalen Bau- und Beschaffungsprojekten. Sie warben für einfachere Bauweisen und pragmatischere Lösungen. Bezirksrätin Barbara Stein richtete einen Appell insbesondere an die Frauen im Publikum, sich aktiv in die Kommunalpolitik einzubringen: „Politisches Engagement beginnt vor Ort – und lebt vom Mut zur Mitgestaltung“, so Stein. Sepp Hofer riet den Kommunen, bei der Erleichterung des Wohnungsbaus eigene Bebauungspläne anzupassen, um schneller und flexibler agieren zu können, anstatt auf Bundesprogramme zu warten.

Nach dem offiziellen Teil ging die Veranstaltung in ein buntes Familienfest über. Das Team der FW-GBV hatte ein vielfältiges Programm für Groß und Klein vorbereitet, darunter ein nostalgisches Kinderkarussell, eine Hüpfburg und eine Kegelbahn.

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