Formidables Kasperltheater in der Schlossbibliothek

von Redaktion

„Kasperl und der Cramer-Klettverschluss“ begeistert mit viel Lokalkolorit und Anspielungen

Aschau – Was haben ein verschwundener Schatz, ein freches Schlossgespenst und eine revolutionäre Erfindung gemeinsam? Im Rahmen von „150 Jahre Familie Cramer-Klett“ durften Kasperl-Theater-Macher und -Puppenspieler Barbara und Thomas Lachauer ihre Bühne in der Bibliothek auf Schloss Hohenaschau aufbauen. Eine seltene Ehre, die den zahlreichen kleinen und großen Zuschauern zuteil wurde. Und ein großartiges Vergnügen für alle. Die Kinder durften mitmachen und den Erwachsenen zauberten die verschiedenen Dialekte der Puppenspieler und der versteckte Humor mit Lokalkolorit ein Schmunzeln ins Gesicht.

Kastellan, „nicht Kaschperllan“ (wie ein vorwitziger Bub aus dem Publikum ihn hieß), Winfried Wolke, Vorsitzender des Vereins Kulturbühne Aschau, hieß das Publikum willkommen, ehe sich der Vorhang der Puppenbühne öffnete. Während sich Seppl mit einer Kampensemmel vom Angermann vergnügte, lud Kasperl die Kinder ein, bei einem Rätselspiel mitzumachen und den Hauptgewinn – eine Übernachtung auf Schloss Hohenaschau – zu gewinnen. „Kinder, helft mir, wie sagt man zur Begrüßung, ein Wort mit 14 Buchstaben?“ Genau, Tritratrullala, passt. Und schon war man in der zweiten Szene auf dem Schloss samt seinen Bewohnern Theodor von Cramer-Klett, ein würdiger alter Herr, der lieber Siesta hielt, als sich um Gäste und das Vermögen zu kümmern, und seiner Gattin, die beim Zählen der Goldmünzen merkte, dass da einige fehlten.

Ein Glück, dass Kasperl und Seppl den Hauptgewinn gemacht hatten und sich sogleich anboten, bei der Schatzsuche zu helfen. Im Schlafzimmer des edlen Herrn trieb währenddessen ein Schlossgespenst sein Unwesen. Aber halt: „Kinder, gibt es Gespenster?“ Nein, war die vielstimmige Antwort. Also begaben sich Kasperl und Seppl in den Keller, um dort nach den verschwundenen Münzen und nach dem Gespenst zu suchen. Dank der Erfindung des jungen Barons Ludwig („der macht lieber in neue Technik als in Eisen und Stahl“) konnten die beiden Helden schließlich das „Gespenst“, eigentlich den Räuber, dingfest machen. Auf Nachfrage vom Polizeiwachtmeister Simpel, warum sich der Räuber ausgerechnet das Schloss ausgesucht hatte, gab dieser zur Antwort: „In Sachrang gibt es nur Ferienwohnungen, da gibt es nichts zu stehlen.“

Aber wo waren die Münzen? Hat der Räuber sie vielleicht bei der Eisdiele ausgegeben, wo man nur bar zahlen kann? Der Baronin war es egal, ihrem Mann auch, Hauptsache, der Räuber war nun weggesperrt. Und so konnten Kasperl und Seppl ihren Hauptgewinn genießen.

Mit dem Aschauer Lied und einem Jodler endete das Kasperltheater. Die Zuschauer waren begeistert. Die Handpuppe der Baronin brachte es auf den Punkt: „Formidabel!“ elk

Artikel 1 von 11