Fertiges Konzept ohne Grundstück

von Redaktion

Was passiert mit dem Renolitgelände in Thansau? Werk steht seit vier Jahren leer

Thansau – Die Tore der Fabrikstraße 24 in Rohrdorf sind schon lange geschlossen. Seit dem Jahr 2021 rührt sich nichts mehr am Gelände des Kunststoffproduzenten. Wo zuvor rund 100 Mitarbeiter Verpackungen und Folien für den medizinischen Bereich produzierten, stehen die Hallen heute leer.

Gebäude in
Thansau stehen leer

Doch nun rührt sich etwas auf dem rund 4,5 Hektar großen Gelände. Der CSU-Ortsverband Rohrdorf meldet sich und stellt die „Vision der Inn Höfe” vor. „Ein Ort, der modernen und verträglichen Wohnraum bietet, Platz für Handwerksbetriebe schafft und auch die Vereine sowie das Ehrenamt in unserer Gemeinde stärkt”, beschreibt es Maria Haimmerer, Zweite Bürgermeisterin von Rohrdorf.

Der Wunsch der Partei sei es, dass die Gemeinde das Renolitgelände kauft, um daraus anschließend einen Ort „für die Bürger“ zu machen. Dafür stellte die CSU bereits 2021 einen Antrag im Gemeinderat. Mittlerweile gibt es sogar eine Webseite sowie den Aufruf an alle Rohrdorfer, ihre Ideen einzubringen.

Doch die Sache hat einen Haken. „Das Gelände steht bis heute überhaupt nicht zum Verkauf”, betont der Rohrdorfer Bürgermeister Simon Hausstetter. Das sei auch der Grund, warum der Antrag der CSU bisher nicht auf der Tagesordnung des Gemeinderats gelandet ist. Solange die Firma nicht genau weiß, was sie mit ihrem ehemaligen Werk macht, kann die Gemeinde auch kein Konzept dafür entwerfen.

„Wir sind zwar seit der Schließung immer wieder in Gesprächen“, versichert der Rathauschef. Allerdings ergaben sich auch diverse Probleme.

Eines davon: Das Gelände in Thansau steht laut Hausstetter auf dem Grund einer ehemaligen Sprengstofffabrik und der Boden musste auf eine potenzielle Verseuchung durch TNT untersucht werden. Auch der Verkauf an einen privaten Investor stand bereits im Raum. Ganz untätig, wie teilweise vorgeworfen, war die Gemeindeverwaltung jedoch nicht, wie Hausstetter betont. „Wir haben eine Vorkaufssatzung vereinbart, wodurch wir im Falle eines privaten Verkaufs in den Vertrag mit einsteigen können“, erklärt der Bürgermeister. Ein solches Vorkaufsrecht ist dafür gedacht, den Kommunen eine Mitsprache über Grundstücke einzuräumen, die dem Allgemeinwohl dienen sollen – so wie in diesem Fall das Renolitgelände.

Wie genau es dort weitergeht, dazu gibt die Firma mit Sitz in Worms (Rheinland-Pfalz) auch auf Nachfrage keine Antwort. Allerdings soll es am Donnerstag, 9. Oktober, abends eine öffentliche Infoveranstaltung auf dem Gelände an der Fabrikstraße 24 geben, zu der alle Interessierten eingeladen sind.

Die genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.

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