Nachruf

von Redaktion

Neubeuern – Das plötzliche Ableben von Friedrich „Tomy“ Grabl hat die Dorfgemeinschaft Neubeuern tief erschüttert. Grabl starb bei Arbeiten mit langjährigen Freunden und Kollegen. Trotz sofortiger Hilfe konnte er nicht gerettet werden und erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus Rosenheim.

Friedrich „Tomy“ Grabl war weit über die Gemeindegrenzen hinaus als leidenschaftlicher Fußballspieler, Theaterspieler und engagiertes Vereinsmitglied bekannt. Noch vor wenigen Wochen stand er bei den „Jedermann“-Aufführungen auf dem Marktplatz in seiner Rolle als „Wastl-Vetter“ auf der Bühne und prägte das Publikum mit dem Satz: „Na, na, i mecht scho do no bleib“. Dieser Wunsch blieb ihm jedoch verwehrt.

Seit seiner frühesten Jugend war Grabl unter dem Spitznamen „Tomy“ bekannt. Er galt als verlässlicher, hilfsbereiter und umsichtiger Mensch, der stets freundlich und zuverlässig half. Die Bühne, auf der er glänzte, wurde von ihm und seinen Kameraden aus dem Team von Heinz „Klarei“ Baumgartner selbst aufgebaut und wieder abgebaut. Baumgartner würdigte in bewegten, persönlichen Worten die Hilfsbereitschaft und den Freundschaftsdienst Grabls, der über mehr als zwei Jahrzehnte währte.

Geboren in Raubling, prägten Schulzeit und Jugend im Dorf seinen Gemeinschaftsgeist. In der PWA erlernte er den Beruf des Drehers, und die Verbindung zu den „alten PWA-lern“ hielt bis in die letzten Wochen, in denen man noch gemeinsam die Wiesn besuchte. Seine sportliche Heimat war der TuS Raubling, den er von der Schülermannschaft bis zur ersten Mannschaft begleitete. Später wechselte er zum TSV Neubeuern, wo er als Spieler, Abteilungsleiter und Trainer Verantwortung übernahm. Auch bei den Stockschützen war er ein geschätztes Mitglied.

Neben dem Sport war das Theaterspiel seine große Leidenschaft. Als Spielleiter formte er die Theatergruppe des Trachtenvereins Edelweiß Neubeuern und war selbst als Darsteller aktiv. Sein Talent zeigte er unter anderem bei den Aufführungen des „Jedermann“, erstmals 1988, sowie in Stücken wie dem „Brandner Kasper“ und „Sommernachtstraum“. Auch im Neubeurer Fasching war sein Engagement spürbar, oft verbunden mit dem Satz: „So mach‘ ma’s“.

Die Beisetzung und der Trauergottesdienst, gestaltet von Gemeindereferentin Gundula Langer-Kochinke, wurden von einer großen Trauergemeinschaft begleitet. Kirchenchor und Beerdigungsmusik verliehen der Zeremonie einen würdevollen Rahmen. In ihren Worten zum Evangelium betonte die Gemeindereferentin, es sei nicht der letzte Vorhang, der falle, sondern der Beginn eines neuen Weges. Mit einem Fahnengruß erwiesen die Veteranen aus Raubling, der TSV Neubeuern, die örtlichen Trachtenvereine und die Feuerwehr dem Verstorbenen die letzte Ehre.

Mit seinem Abgangssatz bei der letzten Jedermann-Aufführung „Wenns’t g’storm bist, bist no lang ned tot“ wird Tomy Grabl der Dorfgemeinschaft in lebendiger Erinnerung bleiben. swt

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