Obing – „Wenn eine Tür zugeht, dann öffnet sich eine neue“ – ein altes Sprichwort, das bedingt für Diakon Georg Oberloher zutrifft. Am gestrigen Dienstag war sein letzter Arbeitstag im Pfarrverband Obing. Für das kommende Jahr hat sich Oberloher eine Auszeit von kirchlichen Verpflichtungen und Terminen vorgenommen, er möchte, wie er es nennt, ein selbst auferlegtes Sabbatjahr machen.
Ob nach einem Jahr Pause wieder eine neue Aufgabe in Angriff genommen wird, das lässt der 63-jährige Georg Oberloher auf sich zukommen. Zunächst stehen seine Familie, sein Haus und Garten in Fembach und seine Oldtimer im Vordergrund und er freut sich auf die Zeit daheim, um mit seiner Frau, seinen Kindern und Enkelkindern mehr Zeit zu verbringen.
Nach der Schulzeit hat Oberloher im August 1978 bei der Raiffeisenbank Chiemgau Nord eG die Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen und absolvierte Ende der 80er-Jahre das Studium zum Bankfachwirt, was auch einen beruflichen Wechsel zur Sparkasse Rosenheim mit sich brachte.
Wie er erzählt, war es seine Frau Eva, mit der er seit 1986 verheiratet ist, die ihn motivierte, mehr vom katholischen Glauben wissen zu wollen und diesen näher kennenzulernen. Georg Oberloher berichtet, dass er diese Zeit im Nachhinein als große Bereicherung für sein Leben und auch für die Beziehung und Ehe sieht.
Zeitlich war es für Georg Oberloher eine große Herausforderung, Beruf, Familie und religiöse Ausbildung zu stemmen. Ein Deal mit Gott, wie er sagt, hat ihm dabei geholfen. Dieser lautete: „Wenn du willst, dass ich diesen Weg gehe, dann musst du dafür sorgen, dass in der Bank alles läuft.“ Dort lief alles bestens und die Fortbildung nahm Gestalt an. Von Kardinal Friedrich Wetter wurde Georg Oberloher 2003 im Münchner Liebfrauendom zum Diakon geweiht.
Zunächst war er für 17 Jahre im Pfarrverband Seeon als Seelsorger tätig. 2020 führte Diakon Georg Oberloher der Weg zum Pfarrverband Obing. Wie er berichtet, war dies ein großes Geschenk für ihn. Hier durfte er noch mehr Seelsorger, sprich bei den Menschen, sein und in einem harmonischen Team mit Pfarrer David Mehlich, Ruhestandspfarrer Christoph Kronast, Diakon Wolfgang Mösmang und den beiden Gemeindereferentinnen Conny Doppelberger und später dann auch Jacqueline Egold den kirchlichen Dienst verrichten.
In den fünf Jahren im Pfarrverband Obing durfte er Kinder taufen, Paaren den kirchlichen Segen für die Ehe spenden und viele Menschen auf dem letzten Erdenweg begleiten und den Angehörigen Trost spenden. Der Schorsch, wie er überall genannt wird, war ein sehr beliebter und geselliger Seelsorger, der nicht nur bei den Wortgottesdiensten am Altar stand, sondern dem das Motto „Mittendrin statt nur dabei“ wichtig war.emk