Vier Gemeinden kämpfen für „Rosi“

von Redaktion

Bad Endorf, Bernau, Frasdorf und Prien melden sich mit gemeinsamer Stellungnahme

Chiemgau – Die Gemeinde Samerberg war der erste Aussteiger. Nun hat auch die Gemeinde Aschau die Reißleine gezogen und ihren Ausstieg aus dem Projekt „Rosi-Mobil“ zum 30. September verkündet. Jetzt melden sich die Gemeinden Bernau, Bad Endorf, Frasdorf und Prien mit einer gemeinsamen Erklärung zu Wort, denn sie bekennen sich weiterhin klar zum Projekt Rosi-Mobil.

Innovativer
Lückenschließer

„Das innovative On-Demand-Angebot hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Bestandteil der regionalen Mobilität entwickelt und trägt maßgeblich dazu bei, Lücken im ÖPNV zu überbrücken“, so Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber und ihre Kollegen Alois Loferer, Daniel Mair und Andreas Friedrich übereinstimmend.

Transparent und
verantwortungsvoll?

Die teilnehmenden Gemeinden legen großen Wert auf einen sorgsamen Umgang mit Steuergeldern, heißt es weiter. Sämtliche Mittel für das Projekt Rosi-Mobil seien in den Mitgliedsgemeinden haushaltsrechtlich verankert. „Abrechnung und Projektkoordination erfolgen in enger Abstimmung über das Landratsamt Rosenheim – eine Zusammenarbeit, die wir als äußerst verlässlich, kompetent und wertschätzend erleben“, teilen die vier Bürgermeister mit. Verzögerungen bei Rechnungslegungen, wie sie die Gemeinde Aschau im Chiemgau immer wieder kritisiert hatte, seien in einem überregionalen Pilotprojekt dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich und stellten keinesfalls einen „unkontrollierten Mittelabfluss“ dar. „Im Gegenteil: Die eingesetzten Mittel kommen direkt den Bürgern zugute, die tagtäglich von der verbesserten Mobilität profitieren“, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung wörtlich. Mit der Liquidation der Rosenheimer Verkehrsgesellschaft (RoVG) und der Übernahme der Projektsteuerung durch das Landratsamt Rosenheim sei das Projekt auf ein weiterhin sehr professionelles Fundament gestellt worden, betonen die Bürgermeister der vier Rosi-Gemeinden.

Nachfrage ist
weiterhin groß

Das neu eingeführte Sektorenkonzept ziele klar auf mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit ab. Erste Erfahrungen zeigten, dass „Rosi“ auch weiterhin stark nachgefragt werde und einen spürbaren Mehrwert für die Menschen in der Region schaffe.

„Die Entscheidung der Gemeinde Aschau müssen wir hinnehmen, können sie jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollziehen, denn alle Projektgemeinden hatten sich gemeinsam darauf verständigt, das neue Sektorenmodell bis einschließlich April 2026 zu testen“, betonen die Bürgermeister aus Bernau, Bad Endorf, Frasdorf und Prien. „Damit verbunden war – wenn auch zurückhaltend formuliert – die Aussicht, dass sich die Projektkosten mittelfristig auf das ursprünglich kommunizierte Niveau einpendeln werden.“

Das Rosi-Mobil sei mehr als ein „Taxi zum Sonderpreis“. Im Gegensatz zu Carsharing-Angeboten könne „Rosi“ von allen Personen genutzt werden, die nicht selber fahren können oder möchten.

Es ergänze den öffentlichen Nahverkehr sinnvoll, bietet vor allem älteren Mitbürgern, Familien sowie Gästen ein flexibles Angebot und leiste einen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität. Einhellig verkünden die Bürgermeister: „Unser Festhalten an Rosi ist daher kein ,Taktieren vor der Kommunalwahl‘, sondern das Ergebnis einer gemeinsamen Vereinbarung aller Projektgemeinden und unserer festen Überzeugung vom Mehrwert für die Bevölkerung.“

Vier Gemeinden
mit Blick nach vorn

Weiter heißt es: „Unsere Gemeinden sehen im Rosi-Mobil einen wichtigen Baustein einer modernen, nachhaltigen Mobilitätsstrategie im Landkreis Rosenheim. Während andere das Projekt derzeit negativ bewerten, setzen wir bewusst auf eine konstruktive Weiterentwicklung. Wir wollen Rosi nicht schlechtreden, sondern besser machen.“

Öffentliche Schelte
für Gemeinde Aschau

Vor diesem Hintergrund würden die vier Gemeinden dem Vorschlag aus der Gemeinde Aschau, ein eigenes Mobilitätskonzept mit den Nachbargemeinden zu entwickeln, „derzeit nicht nähertreten“, heißt es weiter. Vielmehr gelte für die Gemeinden: „Wir wollen die vorhandenen Strukturen von Rosi nutzen und verbessern – nicht zusätzliche Steuermittel für neue Konzepte ausgeben, solange wir mit Rosi ein erprobtes und nachgefragtes Modell weiterentwickeln können.“ Die vier Bürgermeister betonen, dass sie damit „einen Beitrag zur Attraktivität unserer Gemeinden, zur Lebensqualität unserer Bürger und zu den Klimaschutzzielen leisten“.

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