Aschau – Von 1,87 Euro auf 2,15 Euro pro Kubikmeter für das Wasser und von 1,64 Euro auf 2,39 Euro pro Kubikmeter fürs Abwasser: Die Aschauer müssen in den kommenden Jahren tiefer in die Tasche greifen.
Prüfungsverband
untersucht die Zahlen
Christine Ganser vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband hat die Zahlen der Wassergebühren für das Gemeindegebiet Aschau unter die Lupe genommen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte sie, dass die Gebühren nach den gesetzlichen Vorgaben sowohl bei den Wassergebühren als auch bei den Abwassergebühren kostendeckend sein müssen. Nach dem Kommunalabgabengesetz zählen dazu neben den Betriebs- und Unterhaltskosten auch kalkulatorische Abschreibungen und Zinsen.
Ganser betonte, dass Gebührenanpassungen erforderlich seien, um die kostenrechnende Einrichtung entsprechend den Vorgaben des Kommunalabgabengesetzes und der Gemeindeordnung auch künftig kostendeckend betreiben zu können. Die Gebühren müssten regelmäßig, mindestens alle vier Jahre, neu kalkuliert werden. Für den Zeitraum 2021 bis 2025 lagen die Wassergebühren bei 1,87 Euro/Kubikmeter netto, die Grundgebühren sind seit 2011 unverändert und bleiben weiterhin gleich.
Genauestens hatte sie aufgelistet, was die Über- und Unterdeckung in den Jahren 2021 bis 2025 ausmachte und was im Zeitraum 2026 bis 2029 zu kalkulieren ist. 20 Prozent Grund- und 80 Prozent Verbrauchsgebühren plus Investitionen ließen einen Wasserpreis von 2,15 Euro/Kubikmeter nötig erscheinen. Aber sobald der Wassercent eingeführt ist, werde dieser auf 2,25 Euro/Kubikmeter ansteigen, warnte sie vor.
Da der Wassercent im Landtag jedoch noch nicht verabschiedet wurde, konnte der Gemeinderat noch keinen Satzungsbeschluss für die Wassergebühren fassen. Bürgermeister Simon Frank (ZfA) äußerte dazu: „Man darf hoffen, dass es auch richtig eingesetzt wird.“
Die Abwassergebühren, die in den vergangenen vier Jahren bei 1,64 Euro/Kubikmeter lagen, werden künftig auf 2,39 Euro/Kubikmeter steigen müssen. Gründe dafür sind laut Ganser notwendige Investitionen in den Unterhalt des Kanalnetzes und steigende Betriebskostenumlagen an den Abwasserzweckverband. Bürgermeister Frank bezeichnete den künftig sehr viel höheren Beitrag an Abwassergebühren als „einen schweren Brocken“ und erklärte: „Da haben wir leider nicht viel Spielraum.“ Das EU-Recht verlange seinen Tribut. Die Investitionen für das Wasser stellten eine große Herausforderung dar, insbesondere angesichts des weitläufigen Netzes in der Gemeinde Aschau.
Auf die Frage von Gerhard Knickenberg (ZfA), wie es bei anderen Gemeinden aussehe, antwortete Ganser: „Wir machen keine Vergleiche.“ Jede Einrichtung sei anders aufgestellt. Der Gemeinderat nahm die Gebührenkalkulation einstimmig zur Kenntnis und stimmte mit 18:0 Stimmen der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung zu.elk