Großkarolinenfeld – Wie steht die Mangfalltal Energie GmbH da und was sind ihre Ziele? Das wollten die Gemeinderäte der FW-GBV-Fraktion in Großkarolinenfeld wissen und stellten einen entsprechenden Antrag. In der jüngsten Sitzung präsentierte Geschäftsführer Patrick Beyer im Gremium den Jahresabschluss des Unternehmens.
Die Mangfalltal Energie ist ein Bündnis aus sechs Kommunen des westlichen Landkreises mit dem Kooperationspartner Energie Südbayern. Der Grundgedanke der Kooperation ist es, gemeinsam den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und eine nachhaltige Energieversorgung aufzubauen. Damit will man nicht nur für mehr Unabhängigkeit sorgen, sondern auch bezahlbare Energie für die Bürger sicherstellen. Neben den Mangfalltal-Gemeinden Tuntenhausen, Feldkirchen-Westerham, Bruckmühl, Bad Feilnbach sowie Bad Aibling gehört auch Großkarolinenfeld dazu. Operativer Start war im Mai 2024.
Laut Beyer steht die Mangfalltal Energie gut da. Man habe innerhalb kurzer Zeit rund 1600 Kunden gewinnen können und bis Ende September 9240000 kWh/a Strom vertrieben. Er betonte, dass man auch gegenüber den Wettbewerbern mit einem „marktüblichen Preis“ bestehen könne. „Wir haben uns in der Region etabliert und gut entwickelt“, so der Geschäftsführer. Man wolle aber auch nicht den billigsten Preis anbieten, denn das Geschäftsmodell solle auch in Zukunft stabil bleiben. Auch zahlreiche Ladesäulen in der Region gehören zum Angebot. Ein großes Investitions-Projekt befinde sich derzeit in der Planungsphase: Ein Photovoltaikpark mit Speicher in Feldkirchen-Westerham, der ab Oktober 2026 gebaut werden soll.
Monika Stöcklhuber (Bündnis 90/Die Grünen) wollte wissen, wie viel des Stromvolumens erneuerbar produziert wurde. 100 Prozent, lautete die Antwort. Josef Baumann (FW-GBV) fragte nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung für die PV-Anlage. Die wolle man im nächsten Jahr vorlegen, so Beyer. Noch sei nicht entschieden, in welche Auslastung man gehe. Auf die Frage, ob in Zukunft auch an die Gemeinde Geld ausgeschüttet werde, meinte er: „Ziel war es nicht, Geld auszuschütten, sondern in Projekte zu investieren.“ Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass es in Zukunft auch mal eine Ausschüttung an die Gemeinden gebe.
Angela Schwarzfischer (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob man auch Strom von privaten Erzeugern abnehme. Das rentiere sich in der Regel für die Erzeuger nicht, so Beyer. Da seien die Kosten für entsprechende Zähler und die Abrechnung meist zu hoch. Es sei sinnvoller, den Strom der eigenen PV-Anlage selbst zu nutzen. Klaus Höglauer (PLW) wollte wissen, ob man auch in der Gemeinde Schnellladesäulen bekomme. Hier erklärte Beyer, dass man diese eher an Supermärkte baue, wo man nur kurz parke. Der Investitionsaufwand sei für einen Schnelllader deutlich höher, daher sei das eine Kostenfrage.
Bürgermeister Bernd Fessler (Parteifrei) lobte die Stromerzeugung mit regionalem Bezug. Er betonte, dass auch Bürger aus Großkarolinenfeld weiterhin zu diesem Versorger wechseln können. Katharina Heinz