Prägend für Obing und die Region

von Redaktion

Heimatfreunde zeigen Baupläne von Joseph Wimmer und Benno Wurmannstätter

Obing – Mit einer kleinen Feierstunde haben die Heimatfreunde Obing die Sonderausstellung mit den Werken von zwei außergewöhnlichen Persönlichkeiten, Joseph Wimmer und Benno Wurmannstätter, eröffnet. Beide waren gelernte Zimmerer und begabte Planzeichner. Im späten 19. Jahrhundert prägten sie über Jahre die Architektur in Obing.

Der leider schon verstorbene Christian Wurmannstätter hatte eine umfangreiche Sammlung von Bauplänen der beiden zusammengetragen und diese in seinem Vermächtnis den Heimatfreunden Obing übergeben.

Dank für
Organisation

Zur Ausstellungseröffnung konnte der Vorsitzende der Heimatfreunde Obing, Richard Egner, neben Bürgermeister Sepp Huber auch die Ortsheimatpflegerin Fanni Mayer, den Pittenharter Ortsheimatpfleger Sebastian Guggenhuber, den Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika und die Witwe des Vermächtnisgebers, Margit Wurmannstätter, begrüßen. Egner dankte allen Bürgern, die mit Fotos und Beschreibungen ihrer Anwesen wichtige Beiträge zur Ausstellung geleistet haben.

Bürgermeister Sepp Huber dankte den Heimatfreunden für die Organisation der Ausstellung über eine Zeit, die für den Ort Obing und die ganze Region prägend war.

In der Zeit von 1870 bis 1890 wurden viele Gebäude errichtet, die alle die Handschrift der beiden Planer Wimmer und Wurmannstätter tragen. Es entstanden viele kleine Sacherl, die aus großen Bauernhöfen herausgelöst wurden. Typisch für diese Zeit ist der klassische Einfirsthof mit dem einfachen Wohngebäude im vorderen und den landwirtschaftlichen Bauten wie Stall oder Tenne im hinteren Bereich.

Bei der genaueren Betrachtung der Familiengeschichte von Joseph Wimmer zeigt sich, dass ihm sein Talent in die Wiege gelegt wurde. Bereits sein Vater war Zimmerer.

Ein besonderer Schatz in der Ausstellung ist das Original des Abschlussprüfungszeugnisses der Baugewerkschule in München, das an Benno Wurmannstätter im Juni 1897 ausgehändigt wurde. Zu seinen Werken zählen die Kirche in Halsbach und das Gebäude der Familie Siglreithmaier. Das Heimatmuseum bietet einen schönen und würdigen Platz für die Schätze dieser Sammlung. Mit viel Liebe zum Detail sind die Fassaden der Gebäude dargestellt, mit gestochener Handschrift wurden die Planunterlagen beschriftet. Auch für die Witwe von Christian Wurmannstätter ist es ein großes Anliegen, dass die Pläne einen Platz gefunden haben, an dem sie zugänglich sind. Die Ausstellung mit den Abzügen dieser Pläne findet Margit Wurmannstätter gelungen und schön. Einen großen Dank für all die Arbeit und Organisation spricht sie den Heimatfreunden aus, die mit viel Mühe und Liebe zum Detail die Ausstellung auf die Beine gestellt haben.

Präsenz ist
Glücksfall

Viel Lob fand auch Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika für die Idee und die Umsetzung der Ausstellung. Er sah es als Glücksfall an, dass die Baupläne in Obing präsent sind. Häufig verschwänden derartige Unterlagen oft in den Archiven in München oder Laufen, wo sie dann keiner mehr finde.

Viele Pläne, Fotos und antikes Werkzeug dieser Zeit, sind sehr ansprechend im Heimatmuseum präsentiert und können zu den Öffnungszeiten jeweils Dienstag von 14 bis 17 Uhr bewundert werden.

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