Schonstett – Der Dorfladen Schonstett kämpft weiterhin ums „Überleben“ und ist auch künftig auf die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde angewiesen. Das war das Fazit aus der Versammlung der stillen Gesellschafter im Haus für Handwerk und Gesundheit im Gewerbegebiet Achen. Die Dorfladen-UG hat 152 Anteilseigner mit einer Einlage von insgesamt 80400 Euro. Besonders schwierig gestaltet sich die Suche nach geeignetem Personal. Momentan arbeitet lediglich eine Teilzeitkraft im Laden, der Rest sind Minijobber. Dringend gesucht ist nach wie vor eine Ladenleitung, momentan gebe es dafür Bewerber, so die ehrenamtlich tätige Geschäftsführerin Katharina Gruber-Trenker.
Der Dorfladen hat treue Kunden, ein engagiertes Verkaufsteam und ein tolles Bio-Sortiment zu wettbewerbsfähigen Preisen. Erfreulich ist die tolle Unterstützung durch die Gemeinde sowie der Vereine durch ihren Einkauf. Die große Herausforderung ist nach wie vor der zu geringe Umsatz für eine schwarze Null. Es sei schwierig, den Bürgern zu vermitteln, dass der Dorfladen eine wichtige Funktion im Dorfleben hinsichtlich der Sicherung der Nahversorgung, als Begegnungsort, für die regionale Wertschöpfung und Lernort für Kinder habe, so Gruber-Trenker. Sie bedankte sich bei allen ehrenamtlich tätigen Personen für deren Einsatz.
Josef Bichler berichtete über die Arbeit des Beirates. In ihren sieben Zusammenkünften wurde über die Weiterentwicklung des Dorfladens, eine bessere Außendarstellung, die Finanzen sowie die Personalfindung diskutiert. Auch eine durchgeführte Umfrage im März, was man verbessern könnte oder zum Sortiment, brachte keinen eindeutigen Trend, so Beirat Josef Schmidhuber. Ein absolutes Rätsel bleibt dem Gremium, warum gerade in diesem Monat der Umsatz um 10000 Euro in die Höhe schnellte, um dann wieder auf Normalmaß abzusinken. Pro Kassenbon habe man einen Umsatz von 14,38 Euro, 1,50 Euro mehr würden reichen für die schwarze Null, so Schmidhuber.
Auch für dieses Jahr gibt es keine guten Nachrichten – der Umsatz ging leicht zurück. Bürgermeister Paul Dirnecker sagte Katharina Gruber-Trenker die weitere Unterstützung durch die Gemeinde zu, wenn auch der finanzielle Spielraum dafür aufgrund der kommenden Investitionen geringer werde. Die Entlastung der Geschäftsführerin erfolgte einstimmig. Bei den Wahlen zum Beirat schied Claudia Cortes turnusmäßig aus, dafür wurde Monika Angerer neu in das Gremium gewählt. Manuela Hörmann und Josef Bichler bleiben weiterhin im Amt.
Anschließend wurde darüber diskutiert, wie der Laden aus den roten Zahlen kommen könnte. Aus der Versammlung erfolgte der Vorschlag, den Laden mit beziehungsweise teilweise ohne Personal (also hybrid) zu betreiben, mit Selbstbedienungskassen und dafür längeren Öffnungszeiten. Schmidhuber erklärte dazu, dass man darüber gesprochen habe, die Umrüstungskosten dafür würden sich auf mindestens 60000 Euro belaufen – Geld, das man nicht habe. Den größten Umsatz mache der Laden mit Backwaren und Fleischtheke, auch Obst und Gemüse gingen noch gut. Ohne Personal falle die Frischetheke weg. Auch mit einem Einkaufsverbund fahre man bei den Einkaufspreisen kaum besser. Der Dorfladen ist immer auf der Suche nach ehrenamtlichen Unterstützern, so Katharina Gruber-Trenker, insbesondere für die Dorfladen-Küche sowie bei Werbung und dem Umgang mit Social Media. mv