In der Ehrenkutsche: Diakon Günter Schmitzberger, Bürgermeister Georg Huber, Dritte Bürgermeisterin Christine Eckert und Vereinsvorstand Hans Schober.
Samerberg/Roßholzen – Mit festlichem Klang der Nussdorfer Musikkapelle und dem Schnauben der Pferde wurde am Sonntag in Roßholzen der diesjährige Leonhardiritt gefeiert. Bei mildem Herbstwetter versammelten sich rund 60 Reiterinnen und Reiter, begleitet von zahlreichen Zuschauern um dem Heiligen Leonhard die Ehre zu erweisen. Leonhardi-Vereins-Vorstand Hans Schober begrüßte sämtliche Gäste.
Das eindrucksvolle Bild des Umritts rund um die Kirche von Roßholzen verband in diesem Jahr erneut Glauben, Brauchtum und Gemeinschaft auf besondere Weise. Kinder auf Ponys ritten neben erfahrenen Gespannführern, prachtvoll geschmückte Pferde trugen festliche Geschirre und Schleifen, und die Kutschen waren liebevoll mit Herbstblumen geschmückt.
Beim dreimaligen Umritt um die Kirche segnete Diakon Günter Schmitzberger die Tiere und Reiter – eine altehrwürdige Geste, die tief im bäuerlichen Glauben verwurzelt ist: „Nach der vielen Arbeit Schwere, an Leonhardi die Rösser ehre“, so die Bauernregel, die in Roßholzen bis heute lebendig ist.
Schmitzberger erinnerte in seiner Predigt daran, die Schöpfung zu achten und dankbar mit ihr umzugehen. Musikalisch wurde die Feier von der Kapelle Nußdorf begleitet, die dem Fest mit ihren Märschen und Chorälen einen feierlichen Rahmen gab. Auch die Roßholzner Goaßlschnalzer sorgten im Anschluss für Stimmung.
In der Ehrenkutsche nahmen zu Beginn des Umritts Diakon Günter Schmitzberger, Samerbergs Erster Bürgermeister Georg Huber, die Dritte Bürgermeisterin Christine Eckert sowie Vereinsvorstand Hans Schober Platz. In den folgenden Runden durften die Ministranten die Ehrenkutsche begleiten. Für Huber war es ein besonderer Moment – sein letzter Leonhardiritt in amtierender Funktion, bevor seine Amtszeit im Frühjahr 2026 endet.
Der Zug führte auch am Seniorenheim neben der Kirche vorbei, wo sich viele Bewohner teils in Rollstühlen – versammelt hatten, um den Segen mitzuerleben. Das stille Lächeln auf ihren Gesichtern zeigte, wie tief diese Tradition in der Dorfgemeinschaft verwurzelt ist.
Der Leonhardiritt ist Ausdruck des Dankes und des Vertrauens der Landwirte und Tierhalter. Die Darstellung des Heiligen Leonhard mit Ketten erinnert an seine Rolle als Befreier der Gefangenen. Bis heute gilt er als Patron der Bauern .
Mit dem Roßholzner Leonhardiritt bleibt diese uralte Verbindung zwischen Mensch, Tier und Glauben lebendig getragen von Generationen, die Brauchtum nicht als Pflicht, sondern als Herzensangelegenheit verstehen.