Kiefersfelden – Immer wieder gerne kommt Ingo Bracke nach Kiefersfelden. So auch jetzt zur Vernissage „Zeichnen mit Licht und Stift“, die der Künstler im Heimatmuseum „Blaahaus“ persönlich eröffnete. „Eine nicht alltägliche Ausstellung hier bei uns“, wie Bürgermeister Hajo Gruber in seiner Begrüßung feststellte.
Gerne erinnerte Gruber sich an den Ausstellenden, „der hier schon seine Spuren hinterlassen hat und jetzt in unserem Ort der Kultur und der Bildenden Künste, im Blaahaus, seine neuen Werke zeigen wird“. Tourismusleiterin Nicole Bugl, die den Künstler kontaktiert und eingeladen hatte, „weiß, dass er ein kreativer Mensch ist, der mit seiner Ausstellung alle unsere Sinne anregen wird“. Der so Gelobte präsentiert umfassende Landschaftsdarstellungen. Erstmals zeigt er auch Fotomalereien aus seinen Lichtinstallationen am Loreley-Felsen, am Wormser Dom und von seinem außergewöhnlichen Projekt „Felsenzauber“ in der Kieferer „Gießenbachklamm“. Für Ingo Bracke „ist es wichtig, dass der Besucher auch hinter die Kulissen schauen kann“ und steht gerne für Fragen bereit. Seine Kunstwerke sind eine Mischung aus analogen und sehr modernen Elementen. Sein Medium ist das Licht, mit dem er arbeitet und spielt, mit Fotos, die von ihm übermalt werden. „Was so filigran ist, dass es oft gar nicht erkannt wird“, weiß er aus Gesprächen mit den Besuchern seiner Ausstellung.
Am Beispiel des „Loreley-Felsens“ ist das besonders sichtbar. Dieses besondere Motiv verschwimmt zwischen Realität und lichtspielerischer Fiktion oder auch künstlerischer Manipulation. Denn er übermalt das ursprüngliche kalte, digitale Foto und führt es in ein warmes analoges Licht. Dabei benutzt er reine Ölfarbe. Der „Loreley“ ist im Blaahaus ein ganzer Raum gewidmet, insgesamt 26 Illustrationen umfasst dieser Zyklus, ausgeführt mit Foto, Stift und Malerei. Sein Motto für diese Ausstellung lautet: „Mit kleinen Zeichnungen kann ich Großes bewirken“, was anzukommen scheint, denn der Besucherandrang war schon am Eröffnungstag groß. Die Ausstellung „Zeichnen mit Licht und Stift“ mit mehr als 80 Werken ist noch bis zum 1. Januar 2026 im Blaahaus jeweils Donnerstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr zu sehen.
Ingo Bracke bezeichnet sich selbst als „Künstler des Lichts und der Resonanzräume“. Nach Studien in verschiedenen Städten Europas entwickelt er seit mehr als 30 Jahren seine intermedialen „Szenografien“. Für seine experimentellen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. hko