Brannenburg – Nachverdichtung, aber ohne den Charme des Wohngebietes zu zerstören: Intensiv diskutierten die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung über eine Teilaufhebung des Bebauungsplanes „Gmain-Weidach-Dreigartenfeld“. Insgesamt waren allerdings die Bedenken zu groß, und das Gremium sprach sich mit sieben zu zwölf Stimmen gegen die Beschlussvorlage aus. Dipl.-Ing. Andrea Kaiser erläuterte zunächst die Ausgangssituation im Wohngebiet und die möglichen Bereiche einer Nachverdichtung. Im ausgewählten Gebiet, begrenzt durch die Degerndorfer Straße sowie die Leibl-, Hofmiller- und Thomastraße, bestehe ein Potenzial von rund 6000 Quadratmetern, das derzeit nicht ausgeschöpft sei. Die moderate Nachverdichtung im Innenbereich unter Wahrung des ländlichen Erscheinungsbildes sei zu bevorzugen, um den Außenbereich zu schonen.
In der Diskussion befürchteten allerdings mehrere Räte, dass durch eine Teilaufhebung des Bebauungsplanes auf den freien Bauflächen zu große Gebäude entstehen könnten, die nicht zur aktuellen Bebauung passen. Im Wohngebiet befinden sich derzeit überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Doppelhäuser mit einer insgesamt ruhigen Dachlandschaft. Durch die Teilaufhebung gebe die Gemeinde ihr Mitwirkungspotenzial für die Entwicklung des Wohngebietes teilweise ab, hieß es aus dem Gremium.
Dipl.-Ing. Peter Rubeck stellte klar: „Eine Aufhebung bedeute keinen regelfreien Raum, vereinfache allerdings das Verfahren für die Verwaltung.“ Ein gangbarer Weg, allerdings mit zeitlichen Verzögerungen, wäre, über das Gebiet einen einfachen Bebauungsplan mit weniger detaillierten Festsetzungen zu legen, so Dipl.-Ing. Kaiser.
Des Weiteren kamen in der Diskussion auch eine mögliche Erhöhung der Kosten für Baugenehmigungen durch die Teilaufhebung und eine reduzierte Wasserversickerung infolge der Nachverdichtung zur Sprache.
In der Abstimmung fand der Antrag zur Teilaufhebung mit sieben zu zwölf Stimmen keine Mehrheit. Über die Aufstellung eines einfachen Bebauungsplanes für den Geltungsbereich konnte keine Entscheidung getroffen werden, da dieses Thema nicht auf der Tagesordnung stand.
Mehrheitlich votierte das Gremium dafür, das Vorhaben vorbereiten zu lassen. mc