Söchtenau – Seit Längerem fordern in Söchtenau die Anwohner im Bereich „Alte Römerstraße“ die Einführung einer Tempo-30-Zone. Das Thema wurde im Gemeinderat erstmalig in der Sitzung im Mai behandelt. Damals wurde der Beschluss gefasst, zunächst einmal auf eine Geschwindigkeitsbeschränkung zu verzichten. Vielmehr sollte die Verwaltung in Erfahrung bringen, ob man nicht durch Pflanztröge am Fahrbahnrand eine Geschwindigkeitsreduzierung herbeiführen könnte.
Pflanztröge
sind keine Alternative
Dieses Ansinnen wurde mittlerweile mit dem Ergebnis geprüft, dass dies keine Alternative darstellt. Pflanztröge würden zum einen die Fahrbahn so verengen, dass die Straße durch Traktoren und Ähnliches nicht mehr befahrbar wäre. Zudem wäre neben den Anschaffungskosten eine dauerhafte Pflege der Tröge wesentlich aufwendiger als die Anschaffung der notwendigen Verkehrszeichen. Außerdem werden nach Aussage des Landratsamtes Pflanztröge relativ selten genehmigt.
Auch das Aufstellen von Schildern innerhalb der Zone von Alte Römerstraße, Birkenweg, Lärchenweg und Georg-Dietl-Straße ist nicht erforderlich. Eine weitere Anfrage bei der Polizei ergab, dass auch dort, neben der positiven Bewertung durch die Verkehrsbehörde, eine Tempo-30-Zone für sinnvoll erachtet wird. Nach diesen grundsätzlichen Erläuterungen durch Bürgermeister Bernhard Summerer entstand in Anwesenheit zahlreicher Anwohner des betreffenden Wohngebietes im Gremium eine rege Diskussion zur Thematik.
Gegen die Einführung einer Geschwindigkeitsbeschränkung wurde argumentiert, dass eine solche ohne entsprechende Kontrollen nicht sinnvoll erscheine und nachfolgend weitere Begrenzungen in anderen Bereichen des Gemeindegebiets gefordert werden dürften. Zudem wäre es fraglich, ob nur das Aufstellen von Schildern ohne bauliche Maßnahmen erfolgversprechend sei.
Argumente für eine Tempo-30-Zone waren, dass eine solche für die Anwohner geschaffen werde und der Durchgangsverkehr sich anpassen müsse. Zudem wäre eine solche Maßnahme unter Beachtung des demografischen Wandels auch für Senioren wichtig und die Begrenzung würde durchaus für eine dauerhafte Sensibilisierung sorgen.
Finanzieller
Aufwand ist gering
Zweiter Bürgermeister Marco Binder wies darauf hin, dass unabhängig vom Vorliegen eines Geschwindigkeitsproblems der finanzielle Aufwand für die Gemeinde relativ gering sei. Zum Abschluss der Diskussionen stellte Bürgermeister Bernhard Summerer die Frage, wer schon sagen könne, „was überhaupt zu schnell ist“. Schließlich wurde mit 9:4 Stimmen die Einführung einer Tempo-30-Zone für den Bereich Alte Römerstraße, Birkenweg, Lärchenweg und Georg-Dietl-Straße beschlossen.